Wladimir Putin scheint für den Fall der Fälle vorgesorgt zu haben. Unter seinem Riesen-Palast am Schwarzen Meer gibt es offenbar einen Hightech-Bunker.
Wladimir Putin Putins Palast
Der Prunkbau von Wladimir Putin am Schwarzen Meer in Russland. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Unter Putins Riesen-Palast am Schwarzen Meer befindet sich ein Geheim-Bunker.
  • Die Pläne des unterirdischen Systems sind nun an die Öffentlichkeit gelangt.
  • Zum Komplex gehören zwei Tunnel, in denen der Kreml-Chef wochenlang überleben könnte.
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Vor über zwei Jahren brachte Kreml-Gegner Alexei Nawalny den Palast von Wladimir Putin am Schwarzen Meer in einem Youtube-Video an die Öffentlichkeit.

Der 17'650 Quadratmeter grosse Komplex bietet Blick auf das Meer und ist laut Nawalny unter anderem mit einer Kirche, einem Weinkeller und einem Casino ausgestattet. Dazu gibt es eine Shisha-Lounge, Stripper-Stangen, ein Eisfeld und ein Hubschrauberlandeplatz.

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Und: Unter der Anlage, die dem Kreml-Chef gehören soll, befindet sich offenbar auch ein ausgeklügeltes Tunnel-System.

Pläne des Bunkers veröffentlicht

«Business Insider» hat die Pläne des Bunkers unter der Erde nun offengelegt. Sie stammen von der früheren Baufirma Metro Style, die sie Anfang des letzten Jahrzehnts veröffentlichte. Bis 2016 blieben die Pläne online – der Öffentlichkeit bekannt sein sollten sie wohl nicht.

Die unterirdische Anlage besteht den Darstellungen zufolge unter anderem aus zwei Tunneln, die durch einen Lift verbunden sind. Dieser fährt rund 50 Meter unter die Oberfläche.

Palast Putin
Das Bild aus einem Youtube-Video zeigt eine Drohnenansicht des Anwesens an der Schwarzmeerküste. - dpa

Ausgestattet sind die beiden Röhren mit Frischwasser, einer Belüftung und vielen Kabeln. Dem Bericht zufolge könnte man demnach nicht nur Tage, sondern gar Wochen unter der Erde verbringen. Für Wladimir Putin im schlimmsten Fall – bei einer Attacke auf ihn – also ein ideales Versteck.

«Putin hat grosse Angst davor, der nicht völlig legitime Führer Russlands zu sein», sagt Michael C. Kimmage, Ex-Beamter des US-Aussenministeriums, gegenüber «Business Insider».

Er begründet den Bau des Komplexes wie folgt: «Da er weiss, dass seine Legitimität nicht vollständig durch Wahlen gesichert ist, wird er versuchen, seine persönliche Sicherheit durch einen Komplex gut verteidigter Privatwohnungen zu maximieren.»

Sicherheit vor nuklearem Angriff?

Bilder vom Schwarzen Meer aus zeigen am Abgrund gleich unter dem Palast zwei Tunnel-Ausgänge. Der untere Tunnel verfügt den Plänen nach sogar über eine Art Förderband, das zu jenem Ausgang führt.

Im östlichen Teil des Komplexes dient eine Strasse, die die Tunnel verbindet, wohl zum Transport von Vorräten. Diese könnten über den versteckten Aufzug in den Palast gelangen.

Insgesamt biete der Aufbau des Tunnels «alle Arten von Sicherheit und Schutz», kommentiert Bauingenieur Thaddeus Gabryszewski. «Es gibt ein Feuerlöschsystem. Es gibt Wasser, es gibt Abwasser. Dies ist dazu gedacht, dass jemand überlebt oder flieht.»

Wladimir Putin
Unter dem Palast am Schwarzen Meer befindet sich veröffentlichten Plänen zufolge ein Tunnel-System, in dem Wladimir Putin wochenlang leben könnte. - Screenshot Google Earth

Durch die 40 beziehungsweise 60 Meter Länge der Tunnels und sechs Meter Breite entsteht ein Wohnraum von rund 600 Quadratmeter. Dem Bericht zufolge gibt es auf den Plänen Anzeichen, dass die Röhren auch einer nuklearen Explosion, einer Bunkerbombe oder einem chemischen Angriff standhalten könnten.

Wladimir Putin bestreitet Besitz des Palasts

Auf Anfragen von «Business Insider» wollten sich weder das Unternehmen, das Metro Style übernommen hat, noch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow äussern.

Wladimir Putin bestritt nach Nawalnys Video Anfang 2021, dass der Palast ihm gehöre. Das Anwesen befindet sich rund fünf Autostunden vom Ferienort Sotschi.

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