Willy Brandt: Kniefall von Warschau wird von Steinmeier gewürdigt

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Deutschland,

Willy Brandt und der Kniefall von Warschau – ein Bild, welches um die Welt ging. Der Bundespräsident Steinmeier würdigt zum 50. Jahrestag die historische Geste.

Willy Brandt Kniefall von Warschau
Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor 50 Jahren ging Willy Brandt in Warschau auf die Knie.
  • Der damalige Bundeskanzler bat um Vergebung für die Nazi-Verbrechen.
  • Bundespräsident Steinmeier würdigt die historische Geste.

Mit seinem Kniefall von Warschau bat Willy Brandt vor 50 Jahren eindrucksvoll um Vergebung für die Nazi-Verbrechen. Zum Jahrestag würdigt Bundespräsident Steinmeier die historische Geste, blickt aber auch in die Zukunft.

«Die Partnerschaft zwischen Deutschland und Polen ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Zukunft.» Dies sagte Steinmeier in einer Videobotschaft zum Jahrestag. «Aber wir werden auch die Vergangenheit nicht vergessen. Nicht das Leid der Menschen in Polen, nicht den historischen Mut zur Versöhnung und auch nicht einen Kniefall, der uns an all das erinnert.»

Willy Brandt
Kniefall von Warschau: Bundeskanzler Willy Brandt kniet am 7. Dezember 1970 vor dem Mahnmal im einstigen jüdischen Ghetto in Warschau. - Keystone

Steinmeier begrüsste auch den Beschluss des Bundestags, ein Denkmal für die polnischen Opfer des Zweiten Weltkriegs in Berlin zu errichten. «Dieses Denkmal setzt ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen. Es soll uns zugleich ständige Mahnung für eine bessere Zukunft sein», sagte er. Der Bundestag hatte die Bundesregierung Ende Oktober aufgefordert, einen solchen Gedenkort zu schaffen.

Vor dem Kniefall von Warschau legte Willy Brandt einen Kranz nieder

Am 7. Dezember 1970 hatte Brandt unmittelbar vor der Unterzeichnung des Vertrags, in dem die Bundesrepublik die polnische Westgrenze anerkannte, am Denkmal für die Helden des jüdischen Ghettos in Warschau einen Kranz niedergelegt.

Nach dem Zurechtrücken der Kranzschleifen fiel der SPD-Politiker auf die Knie. Der Kniefall von Warschau fand weltweit Beachtung als Bitte um Vergebung für die Verbrechen der Nazizeit. Und als Zeichen für Versöhnung. Am Montag wird der Chef des Bundespräsidialamtes, Staatssekretär Stephan Steinlein, an dem Ghetto-Denkmal in Warschau einen Kranz niederlegen.

Olaf Scholz: «zutiefst menschliche Geste»

Vizekanzler Olaf Scholz würdigte den Kniefall als «zutiefst menschliche Geste». Auch würdigte er die Entspannungspolitik von Willy Brandt gegenüber der Sowjetunion, der DDR und den anderen Staaten des Warschauer Pakts. Die sei eine «grosse befreiende Veränderung für Deutschland und für Europa» gewesen.

Olaf Scholz
Der deutsche Vizekanzler Olaf Scholz (SPD). - dpa

Der SPD-Kanzlerkandidat forderte in der «Rheinischen Post» (Montag) eine neue europäische Ostpolitik. «Deutschland wird eine neue Ostpolitik nur im Verbund der Europäischen Union voranbringen», sagte er. «Wir wollen deshalb unsere Nachbarn, auch Russland, davon überzeugen, dass sie den europäischen Integrationsprozess akzeptieren.»

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