Die WHO empfiehlt in Europa eine drastische Erhöhung der Alkoholsteuer. Sie rechnet vor: Über 100'000 Krebserkrankungen pro Jahr liessen sich damit vermeiden.
Bier Ukraine-Krieg
Wegen dem Ukraine-Krieg steigen die Energie- und Rohstoffkosten für Brauereien. Die Folge: Schweizer Bier wird noch teurer. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die WHO empfiehlt eine drastische Erhöhung der europäischen Alkoholsteuer.
  • Laut einer Studie liessen sich damit jährlich 5000 Krebstote vermeiden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt im Kampf gegen Krebserkrankungen eine Verdopplung der Alkoholsteuer in Europa.

Eine solche Steuererhöhung sei «eine der besten Massnahmen» zur Krebsprävention mit «potenziell grosser Wirkung». Dies teilte das WHO-Regionalbüro für Europa am Montag mit. Länder wie Russland, Grossbritannien und Deutschland würden demnach am meisten davon profitieren.

Alkoholkonsum erhöhe das Risiko für Leber-, Darm- und Brustkrebs. So auch für andere Krebserkrankungen in der Mundhöhle, im Rachen, am Kehlkopf und in der Speiseröhre. Dies erklärte die WHO Europa, die für 53 Länder und Gebiete in Europa sowie in Zentralasien zuständig ist.

100'000 weniger Krebsfälle – pro Jahr

In der gesamten Region könnten demnach jährlich schätzungsweise 100700 neue Krebsfälle und 4850 tödliche Krebserkrankungen vermieden werden. Dies, wenn die Steuern auf alkoholische Getränke verdoppelt würden. Insbesondere in der EU seien die Steuern weiterhin zu niedrig, erklärte die WHO.

Wie stehen Sie zu einer Erhöhung der Alkoholsteuer?

Den Angaben zufolge sind jedes Jahr rund 180'000 Krebserkrankungen und 85'000 Todesfälle im WHO-Zuständigkeitsbereich Alkoholkonsum zurückzuführen. Laut einer Modellrechnung der WHO könnten durch die geforderten Steuererhöhungen alleine in Russland jährlich 725 Todesfälle vermieden werden. Für Grossbritannien und Deutschland wurden in der Studie 680 beziehungsweise 525 weniger Krebstote hervorgesagt. Die Studie wurde in «The Lancet» veröffentlicht.

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