Weltmädchentag: Unicef beklagt digitale Geschlechter-Kluft
Am Montag 11. Oktober findet der Weltmädchentag statt. Die Organisation Unicef weist bereits heute auf die Geschlechter-Kluft im Internet hin.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag findet der internationale Weltmädchentag statt.
- Unicef erinnert dabei an die digitale Kluft, die zwischen den Geschlechtern besteht.
Die digitale Kluft zwischen den Geschlechtern und die damit verbundenen Folgen für das weitere Leben sind längst nicht überwunden. Das betont das Uno-Kinderhilfswerks Unicef in einer Aussendung zum Weltmädchentag am Montag (11. Oktober).
Weniger Geräte und technische Fähigkeiten
So hätte sich während der Pandemie die Nutzung digitaler Plattformen zwar beschleunigt, 2,2 Milliarden Menschen unter 25 Jahren hätten zu Hause aber immer noch keinen Internetzugang. Mädchen seien eher davon betroffen.

Überhaupt nehme das geschlechterspezifische Gefälle bei der Internetnutzung weltweit zu. So habe der Unterschied im Jahr 2013 bei elf Prozent gelegen, 2019 jedoch bereits bei 17 Prozent. Am grössten sei die Differenz in den am wenigsten entwickelten Ländern mit 43 Prozent.
Mädchen hätten auch im Vergleich zu Buben geringere Chancen, Geräte zu nutzen und zu besitzen sowie Möglichkeiten, technische Fähigkeiten zu erlernen und Arbeitsplätze, für die technische Kenntnisse notwendig seien, zu erhalten.
Sicherstellung für Berufsleben
Notwendig für gleiche Chancen in der Bildung und im späteren Berufsleben sei die Sicherstellung des Zugangs von Mädchen zu einer zwölfjährigen Schulbildung und der Vermittlung der für die Arbeitswelt erforderlichen Fähigkeiten.
Weltweit liege der Anteil der Frauen in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik (Mint) in mehr als zwei Drittel der Länder unter 15 Prozent. Nur 22 Prozent der Fachleute für Künstliche Intelligenz (KI) weltweit seien Frauen.

Es sollte ein besonderer Fokus auf Mädchen gerichtet werden, denn sie seien nicht weniger begabt als Buben in Mathematik, so das Fazit der Unicef. Wichtig sei es daher zielgerichtete Massnahmen zu entwickeln, die den Zugang von Mädchen zu digitaler Infrastruktur fördern und somit die Chancen von Mädchen auch in Bezug auf ihre berufliche Karriere erhöhen.
Darüber hinaus sei Geschlechtergerechtigkeit bei der digitalen Kompetenz auch ein Motor für wirtschaftliches Wachstum, ein wettbewerbsfähiges Unternehmen und ein nationaler Vorteil.