1000 Euro Finderlohn für Täter: Opfer will Sachen zurück
Nach einem Autoeinbruch in Wien bietet das Opfer dem Täter bis zu 1000 Euro Finderlohn für die Rückgabe der gestohlenen Gegenstände.

Das Wichtigste in Kürze
- Einem 46-Jährigen werden in Wien Habseligkeiten aus dem Auto gestohlen.
- Eine Täterin kann sogar ermittelt werden.
- Doch das Opfer will keine Anzeige, sondern die Sachen zurück.
- Dafür bietet es den Tätern einen Finderlohn von 1000 Euro.
Die Nacht vom 5. auf den 6. Juni wurde für Alexander R. (46) zum Albtraum: Sein Mercedes wird auf einem Kundenparkplatz in Liesing (Wien) aufgebrochen.
«Ich habe mit der Firma ausgemacht, dass ich am Wochenende mit meinem rund 40 Jahre alten Wagen dort stehen darf. Das habe ich die letzten drei Monate so gemacht. Nie ist etwas passiert», erzählt der Niederösterreicher laut «Heute.at».

Bis jetzt: In der besagten Nacht schlagen Täter die hintere linke Fensterscheibe ein und brechen die Türen auf. «Die haben fast alles mitgenommen. Dabei hatte ich nichts wirklich Wertvolles im Auto», so Alexander R. weiter.
Täter machen keine Ausnahme
Rund 800 Euro in bar und eine kleine Digitalkamera mit privaten Fotos fehlen dem Bastler nun. Besonders schmerzvoll sind aber vor allem dutzende Schlüssel für alte Autos und kleine Immobilien wie Weinkeller.
«Das sind teilweise so alte Schlüssel, die bekommt man nicht mehr. Wenn ich die nicht zurückbekomme, muss ich die Türen aufbrechen», erzählt er.
Auch mehrere Taschen, Unterlagen, Kleidung, Reise- und Impfpass, E-Card, Führerschein und eine optische Brille wurden gestohlen. «Ich hätte nie gedacht, dass sich das jemand nimmt», so Alexander R.
Dritte Täterin auf Video erkannt
Die Entwendung der Bankomatkarte führt die Polizei letztendlich auf die Spur der Täter. «Über Eigenrecherche habe ich herausgefunden, dass meine Karte im 5. Bezirk verwendet wurde», berichtet Alexander R. laut «Heute.at».
Auf Überwachungsvideos sind eine Frau und ein Mann zu sehen, die mit Hut und Kappe ihre Gesichter verhüllen. Alexander R. übergibt die Aufnahmen der Polizei und entdeckt auf weiteren Videos sogar eine dritte Täterin.

Ihr Gesicht ist darauf klar zu erkennen. «Die andere Täterin trägt sogar ein T-Shirt von mir, das beim Einbruch gestohlen wurde!» Er betont, dass ihm vor allem der Verlust seiner persönlichen Gegenstände zu schaffen macht.
Finderlohn statt Verfolgung
Alexander R. entscheidet sich dagegen, die Täter verfolgen zu lassen oder gar anzuzeigen. Er sagt, er wolle lediglich seine «gesamten Sachen zurück!».
Wer sich angesprochen fühlt, soll ihm ausschliesslich per Whatsapp Fotos von den gestohlenen Sachen schicken. «Danach können wir eine Übergabe vereinbaren», so Alexander R. Er bietet dafür 1000 Euro (rund 940 Franken) Finderlohn.
Sein Angebot ist ungewöhnlich, aber für ihn die einzige Hoffnung, seine Habseligkeiten zurückzuerhalten.