Welt-Anti-Doping-Agentur: Gremium fordert Ausschluss von Russland
Russland soll gemäss einem Bericht der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA für vier Jahre von sportlichen Grossereignissen ausgeschlossen werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Russische Athleten müssen trotz Dopingskandal keinen Kompletten Olympia-Bann fürchten.
- Gegen Russland sollen dennoch harte Sanktionen verhängt werden.
- Am 9. Dezember werden über die Sanktionen gegen Russland entschieden.
Trotz der Manipulation von Dopingdaten aus dem Moskauer Analyselabor müssen russische Athleten keinen kompletten Olympia-Bann befürchten.
Dennoch empfahl die unabhängige Prüfkommission (CRC) am Montag dem Exekutivkomitee der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA harte Sanktionen gegen Russland.
Russische Anti-Doping-Agentur soll gesperrt werden
So soll die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA erneut gesperrt werden. Und Russlands Athleten bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio das Startrecht unter der Nationalflagge verwehrt werden. Die Exekutive entscheidet auf ihrer Sitzung am 9. Dezember in Paris über Sanktionen gegen Russland.
Die Kommission schlug zudem einen Vier-Jahres-Bann Russlands als Gastgeber grosser internationaler Sportveranstaltungen vor. Ausserdem dürfe die russische Flagge bei internationalen Events in den kommenden vier Jahren nicht gehisst werden.
Russland ist mit St. Petersburg einer der Spielorte der multinationalen Fussball-EM 2020. Bis zum Jahr 2032 soll sich das russische NOK nicht um Olympische oder Paralympische Spiele bewerben dürfen.
Sollte RUSADA nicht akzeptieren geht es in Lausanne vors Gericht
Folgt die WADA den Empfehlungen der Prüfkommission. Und verhängt dazu die entsprechenden Sanktionen, habe die RUSADA 21 Tage Zeit, die Mitteilung zu akzeptieren. Ansonsten werde der Fall dem Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne übergeben, teilte die CRC in ihrer Erklärung mit.
Die RUSADA war als Folge des Skandals um Staatsdoping von der Welt-Anti-Doping-Agentur gesperrt worden. Im September 2018 wurde der Bann aufgehoben. Allerdings unter folgender Auflage: Die Moskauer Doping-Daten aus den Jahren 2012 bis 2015 sowie gelagerte Proben müssen an die WADA übergeben werden.
Anfang des Jahres war dies geschehen. Inzwischen ist erwiesen, dass die Daten mannigfaltig manipuliert oder beseitigt wurden.