Russland nimmt Gasleitung von Sibirien nach China in Betrieb
Russland will Anfang Dezember seine bisher teuerste Gasleitung in Betrieb nehmen – zur Versorgung Chinas.

Das Wichtigste in Kürze
- Am 2. Dezember soll die Gasleitung von Russland nach China in Betrieb genommen werden.
- Gazprom hatte die Kosten auf rund 55 Milliarden Franken budgetiert.
Präsident Wladimir Putin und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping sollen das Megaprojekt Sila Sibiri (Kraft Sibiriens) am 2. Dezember (Montag) per Videobrücke in Betrieb nehmen. Dies teilte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax am Montag mit.
Der russische Staatskonzern Gazprom hatte die Kosten mit 55 Milliarden US-Dollar (circa 55 Milliarden Franken) budgetiert. Die längste Gasleitung im Osten Russlands kostet rund fünfmal so viel wie die umstrittene neue Ostsee-Pipeline Nord Stream 2. Diese soll rund 10,5 Milliarden Franken kosten und bis Ende des Jahres fertig sein.
Auch Erdogan bekommt Gas von Putin
Neben diesen beiden Leitungen rüstet sich Russland auch für den Start der Pipeline Turkish Stream (TurkStream). Diese sollen Putin und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan im Januar gemeinsam in Betrieb nehmen. Geplant sei eine Reise Putins in die Türkei innerhalb der ersten zehn Tage des neuen Jahres, sagte Peskow.

Die Sila Sibiri vom sibirischen Teil Russlands nach China ist das mit Abstand grösste Projekt. Beide Länder hatten nach langem Ringen um Preise einen Gasliefer-Vertrag für 30 Jahre geschlossen. Mit einem Volumen von 400 Milliarden US-Dollar (rund 399 Milliarden Franken). Jährlich sollen demnach durch die Leitung 38 Milliarden Kubikmeter Gas nach China transportiert werden.
In Betrieb genommen wird zunächst ein Teilstück mit 2157 Kilometern Länge. Die Gesamtlänge soll am Ende bei 3000 Kilometern liegen. Russland setzt vor allem auf den wachsenden Energiehunger in China. Europa bleibt aber für Gazprom der wichtigste Exportmarkt – mit 201,7 Milliarden Kubikmetern im vergangenen Jahr.