Weitere Leichen aus Trümmern von schiitischem Schrein im Irak geborgen
Nach dem Teileinsturz eines schiitischen Schreins im Zentralirak haben die Suchmannschaften die Leichen weiterer Pilger aus den Trümmern geborgen.

Das Wichtigste in Kürze
- Pilgerort in Provinz Kerbela seit Erdrutsch am Freitag teilweise zerstört .
Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich damit am Montag auf mindestens sieben, nach mindestens einem weiteren Opfer wurde noch gesucht.
Am Montag wurden einem Sprecher des Zivilschutzes zufolge die Leichen einer Frau und eines Mannes geborgen. Unter den insgesamt bisher sieben Opfern waren vier Frauen und ein Kind. Drei Kinder konnten noch kurz nach dem Unglück am Samstag lebend geborgen werden.
Die Suche nach möglichen weiteren Verschütteten gehe weiter, sagte der Zivilschutzvertreter. Nach seinen Angaben hatten Augenzeugen von einem weiteren weiblichen Opfer unter den Trümmern berichtet.
Ein Erdrutsch hatte am Samstag den von Fels umgebenen Schrein in der Provinz Kerbela getroffen, mehrere Pilger wurden unter den Trümmern begraben. Laut dem Zivilschutz hatten sich «aufgrund der hohen Feuchtigkeit» Sand und Teile des Felsens gelöst und waren auf das Heiligtum gestürzt. Dadurch seien «etwa 30 Prozent» des rund hundert Quadratmeter grossen Schreins eingestürzt. Im Irak mit seiner schiitischen Bevölkerungsmehrheit löste das Unglück grosse Erschütterung aus.
Der kleine Schrein liegt etwa 25 Kilometer westlich der den Schiiten heiligen Stadt Kerbela und zieht jedes Jahr tausende Pilger an. Er ist Imam Ali gewidmet, dem Schwiegersohn des Propheten Mohammed und Begründer des schiitischen Islam. Der schiitischen Überlieferung zufolge soll Imam Ali im Jahr 657 auf dem Weg zu einer Schlacht an diesem Ort Halt gemacht und eine Wasserquelle zum Sprudeln gebracht haben.