Weitere britische Kabinettsmitglieder stellen sich gegen Johnson
Laut Medienberichten wollen mehrere britische Minister Boris Johnson den Rücktritt nahegelegt. Darunter einer, der sein Amt knapp 24 Stunden innehat.

Das Wichtigste in Kürze
- Boris Johnson gerät immer weiter unter Druck.
- Am gestrigen Dienstag sind zwei seiner Minister zurückgetreten.
- Nun stellen sich offenbar weitere Kabinettsmitglieder gegen den britischen Premier.
Der britische Premier Boris Johnson verliert immer mehr an Rückhalt in der eigenen Regierung. Wie Medien heute Mittwoch berichteten, wollte eine Delegation aus mehreren Kabinettsmitgliedern dem konservativen Premierminister noch am Abend im Regierungssitz 10 Downing Street den Rücktritt nahelegen.
Darunter soll unter anderem der erst am Dienstag auf seinen Posten berufene Finanzminister Nadhim Zahawi sein. Sein Vorgänger Rishi Sunak hatte nur Stunden vorher das Amt aus Protest gegen Johnsons Führungsstil niedergelegt.
Auch Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng setze sich inzwischen für einen Rücktritt des Premiers ein, berichtete der Sky-News-Reporter Sam Coates. Berichten zufolge soll sich auch Bau- und Wohnungsminister Michael Gove von Johnson abgewendet haben. Zuvor waren rund drei Dutzend Abgeordnete von ihren Regierungs- und Parteiämtern zurückgetreten.

Johnson hatte einen Rücktritt noch am Nachmittag bei einer Befragung in einem Parlamentsausschuss vehement abgelehnt. «Ich werde nicht zurücktreten», sagte Johnson empört. Er wolle nicht über seine Person, sondern über seine politische Agenda sprechen. An seine Kritiker gerichtet sagte er, sie unterschätzten die Ambitionen von ihm und seinen Mitstreitern.