Wegen seien kritischen Äusserungen zum Ukraine-Krieg wurde der russische Journalist Muratow mit Farbe angegriffen. Dadurch seien seine Augen verletzt worden.
Russland Ukraine-Krieg
Der russische Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Donnerstag wurde der russische Chefredakteur Dmitir Muratow Opfer eines Farbanschlags.
  • Dabei wurde der Friedensnobelpreisträger an den Augen verletzt.
  • Glücklicherweise sei aber die Hornhaut intakt geblieben, schreibt er nun auf Twitter.

Der russische Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow hat bei einem Anschlag mit roter Farbe nach eigenen Angaben Verletzungen an den Augen erlitten. Ärzte in der Wolga-Stadt Samara hätten eine Verätzung der Augen und der Bindehaut diagnostiziert.

«Die Hornhaut ist heil», teilte der Chefredakteur der kremlkritischen Zeitung «Nowaja Gaseta» im Kurznachrichtendienst Twitter am Freitag mit.

Er veröffentlichte ein Foto von sich im Bett. Der 60 Jahre alte Journalist ist am Donnerstagabend in einem Zug von Moskau nach Samara von zwei Männern angegriffen worden.

Ein 37 Jahre alter Mann sei festgenommen worden, der zweite Verdächtige werde gesucht, meldete die Agentur Interfax. Medien berichteten, die beiden Männer seien zwei ehemalige Soldaten, die nicht einverstanden gewesen seien mit Muratows Kritik am Ukraine-Krieg.

Die beiden Männer mit Corona-Masken sollen sich am Kasaner Bahnhof in Moskau vor der Abfahrt in den Zug geschlichen haben. Dann übergossen sie Muratow in seinem Schlafabteil mit roter Ölfarbe.

Durch Farbe an Augen verletzt

Auf einem Foto war zu sehen, wie Muratows Gesicht, Oberkörper und Arme mit roter Farbe überdeckt waren. «Die Augen brennen ganz fürchterlich», teilte er bei Twitter mit. Er zeigte auch sein mit Farbe vollgespritztes Schlafwagenabteil und berichtete noch aus dem Zug über einen der Angreifer. «Er schrie: «Muratow, nimm' das für unsere Jungs.»

Muratow
Die Novaya Gazeta teilte nach dem Farbanschlag auf Dmitri Muratow die Bilder. - Twitter

Zu dem Anschlag bekannte sich eine militaristisch-nationalistische Gruppierung. Sie veröffentlichte ein kurzes Video des Überfalls auf ihrem Telegram-Kanal «Verein Z der Fallschirmjäger». Die Täter nannten die Attacke einen Racheakt für die im Ukraine-Krieg gefallenen russischen Soldaten. Der Eintrag und das Video wurden später gelöscht.

Wegen Ukraine-Krieg immer wieder Angriffe auf Journalisten

Regierungskritische Journalisten werden in Russland immer wieder Ziel von Anschlägen. Muratow hatte stets betont, sich nicht einschüchtern zu lassen. Das Erscheinen der Zeitung hatte er unlängst wegen des Drucks von russischen Behörden bis zum Ende des Ukraine-Kriegs vorübergehend eingestellt. Muratow hatte diesen öffentlich kritisiert.

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