Irrtümer der Geschichte aufgedeckt.
Quelle: pixabay.com
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Eine Arbeiterunterkunft während des Baus, Quelle: Wikimedia
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Hitler beim Spatenstich, Quelle: Wikimedia
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der deutsche Diktator Adolf Hitler hat sich bis heute als Erfinder und Planer der deutschen Autobahn gehalten.
  • Das sogenannte „Hitler-Programm“ sah vor, Arbeitslose für den Bau der Autobahn zu beschäftigen.
  • Weil Adenauer, Oberbürgermeister von Köln, zuvor kam, wurde seine Autobahn zu einer Landstrasse herabgestuft.

Autobahnen sind aus dem Leben des modernen Menschen nicht mehr wegzudenken. Sie haben nicht nur das Transportwesen der heutigen Zeit revolutioniert, sondern auch das Leben der Menschen grundsätzlich verändert. Plötzlich war es den Menschen möglich, in wenigen Stunden ganze Länder zu durchqueren, ohne auch nur einmal die Strasse wechseln zu müssen. Ein prestigeprächtiges Projekt, das den Erfinder definitiv in einem guten Licht erscheinen lassen würde.

Gegen die Massenarbeitslosigkeit

So kommt, dass sich bis heute der deutsche Diktator Adolf Hitler als Erfinder und Planer der deutschen Autobahn etabliert hat. Hitler war 1933 zum Reichskanzler ernannt worden. Sein Hauptversprechen: Die von der Weltwirtschaftskrise von 1929 stark beschädigte Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Deutschland, vor der Krise einer der treibenden Wirtschaftsmotoren Europas, kämpfte mit hoher Arbeitslosigkeit und der Hyperinflation der Reichsmark. Das sogenannte „Hitler-Programm“ sah unter anderem die Beschäftigung von Tausenden von Arbeitslosen vor, unter anderem für den Bau von Autobahnen.

Adenauer, der Pionier

Hitler liess sich im Zuge dieser Kampagne als Erfinder des Konzepts Autobahn feiern. Was die NS-Propagandamaschine jedoch verschwieg: Konrad Adenauer, damaliger Oberbürgermeister von Köln und späterer Bundeskanzler, war Hitler mit dem Bau der ersten dem öffentlichen Verkehr freigegeben Autobahn zwischen Köln und Bonn zuvorgekommen. Die Nationalsozialisten lösten dies auf ihre eigene Art und stuften die Autobahn schlicht und einfach zu einer Landstrasse zurück, um ihre Propaganda im richtigen Licht erscheinen zu lassen. Hitler vollführte am 25. September 1933 den Spatenstich zur angeblich ersten Autobahn von Frankfurt nach Mannheim und liess sich als Retter und Reformer der deutschen Wirtschaft feiern. Gelöst wurden so aber die wirtschaftlichen Probleme des Landes nicht: Meist waren nur einige zehntausend Arbeiter im Bau der Autobahn involviert, die unter menschenunwürdigen Bedingungen zu Niedriglöhnen schufteten und bei Weigerung in Konzentrationslagern inhaftiert wurden.

Beendet wurde die Autobahn übrigens nie. 1941 musste das Projekt eingestellt werden. Hitler gingen die Soldaten aus, die Arbeiter rückten an die Front nach.

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