Waldbrände in Südtürkei und Zypern wüten weiter – Häuser evakuiert
Seit drei Tagen in Folge wüten in der Türkei und in Nord-Zypern schwere Waldbrände. Im türkischen Marmaris mussten mehr als 270 Menschen evakuiert werden.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Türkei und in Nord-Zypern wüten seit drei Tagen schwere Waldbrände.
- In der türkischen Urlaubsregion Marmaris mussten mehr als 270 Menschen evakuiert werden.
- Israel und Süd-Zypern schicken Löschflugzeuge nach Nord-Zypern.
Schwere Busch- und Waldbrände toben am dritten Tag in Folge in der Südwesttürkei und im Norden der geteilten Mittelmeerinsel Zypern. In der südwesttürkischen Urlaubsregion Marmaris wurden am Donnerstag mehr als 270 Menschen in Sicherheit gebracht.
Der Brand breite sich weiter aus. Hohe Temperaturen und starker Wind erschwerten die Löscharbeiten, sagte Forst- und Landwirtschaftsminister Vahit Kirisci. Bislang seien fast 3000 Hektar Land betroffen. Der Sender TRT meldete, auch im südosttürkischen Kahramanmaras wüte ein Waldbrand.
Der Brand in Marmaris war am Dienstag in der Nähe in Bördübet in einem Nationalpark ausgebrochen. Die Ursache ist noch unklar. Nach Angaben des Innenministeriums wird auch wegen Brandstiftung ermittelt.
Mittelmeerraum wegen Klimawandels gefährdet
Der Mittelmeerraum sei wegen des Klimawandels besonders gefährdet für Waldbrände. Dies sagte der türkische Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu am Mittwochabend. Er warf der Regierung angesichts dessen mangelnde Vorbereitung vor.

Waldbrände hatten im vergangenen Jahr in Teilen des Mittelmeerraums und der Schwarzmeerregion in den Sommermonaten für grosse Zerstörungen gesorgt. Zahlreiche Menschen starben. Die türkische Regierung war damals scharfer Kritik ausgesetzt, unter anderem, weil zu Beginn keine einsatzfähigen Löschflugzeuge zur Verfügung gestanden hatten.
An den aktuellen Löscharbeiten beteiligten sich nach offiziellen Angaben 14 Flugzeuge und 47 Hubschrauber. Knapp 3000 Einsatzkräfte kämpften gegen die Flammen.
Israel und Süd-Zypern schicken Löschflugzeuge
In Nordzypern wurden zwei Löschflugzeuge aus Israel erwartet, wie der türkisch-zyprische Rundfunk Bayrak TV berichtete. Bereits seit Mittwoch sind auch Flugzeuge aus Süd-Zypern sowie Hubschrauber aus der Türkei im Einsatz.

Die Kämpfe gegen die Brände im Norden haben die zwei Teile der Insel ein kleines Stück näher gebracht. Zypern ist seit 1974 in einen griechisch-zyprischen Teil im Süden und einen türkisch-zyprischen Teil im Norden geteilt. Die politischen Führungen der beiden Teile haben seit 2017 die Verhandlungen zur Überwindung der Teilung abgebrochen.