So beeinflusst die Zuwanderung die Immobilienpreise

Nicolas Eggen
Nicolas Eggen

Zürich,

Die Bevölkerung in der Schweiz wächst und mit ihr auch die Immobilienpreise. Die Zuwanderung hat einen Einfluss, ist aber nur einer von vielen Faktoren.

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Die Immobilienpreise in der Schweiz steigen weiter an. (Archivbild) - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Wohnungsangebot in der Schweiz bleibt knapp, während die Nachfrage weiter zunimmt.
  • Das zeigt eine Studie vom Immobilienberatungsunternehmen Wüest Partner.
  • Die Zuwanderung hat einen Einfluss, jedoch nicht so stark wie andere Faktoren.

Die Wohnungssuche gestaltet sich in der Schweiz weiterhin schwierig. Trotz einzelner Anzeichen einer Erholung bleibt das Wohnungsangebot knapp, während die Nachfrage weiter zunimmt.

Im zweiten Quartal 2025 lagen die Neubaubewilligungen für Einfamilienhäuser 4,7 Prozent über dem Vorjahreswert. Dennoch bleiben sie rund zehn Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.

Auch Mietwohnungen bleiben knapp. Dies zeigt eine am Montag veröffentlichten Studie des Immobilienberatungsunternehmens Wüest Partner.

Demnach wurden im zweiten Quartal 2025 rund 103'000 Mietwohnungen inseriert, ein Wert, der nahezu dem Niveau von Ende 2024 entspricht. Gleichzeitig wächst aber die Bevölkerung der Schweiz weiter, was die Nachfrage nach Wohnraum zusätzlich erhöhe.

Einen wesentlichen Beitrag zum Bevölkerungswachstum leiste die Zuwanderung. Im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre seien jährlich etwa 75'000 Personen aus dem Ausland in die Schweiz gekommen. Die Studie untersucht, wie diese Bevölkerungsgruppe wohnt und welchen Einfluss sie auf den Wohnungsmarkt hat.

Regionale Unterschiede und Wohnverhalten von Zugewanderten

Die Effekte der Zuwanderung zeigen sich besonders deutlich im Kanton Genf: Mit einem internationalen Wanderungssaldo von 1,9 Prozent weist Genf den höchsten Wert aller Kantone auf. Über dem landesweiten Durchschnitt lagen auch die Kantone Wallis, Basel-Stadt, Schaffhausen, Neuenburg und Zürich.

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Mietwohnungen in der Schweiz. (Symbolbild) - keystone

Zugewanderte Personen wohnen laut Studie mehrheitlich zur Miete und beanspruchen im Schnitt weniger Wohnfläche als Schweizer Haushalte. Während letztere im Schnitt 1,9 Zimmer pro Kopf verfügen, sind es bei ausländischen Haushalten 1,4.

Zudem ziehen Migrantinnen und Migranten häufiger um und lassen sich verstärkt in Klein- und Mittelstädten sowie deren Agglomerationen nieder.

Einfluss der Migration auf Preise nur einer von vielen Faktoren

Die Studie zeigt auf, dass Zuwanderung den Mietwohnungsmarkt kurzfristig beleben könne. Eine frühere Analyse von Wüest Partner aus dem Januar 2025 zeigte: Ein Bevölkerungswachstum von einem Prozent gehe mit einem Preisanstieg von 0,88 Prozent bei Einfamilienhäusern und 1,37 Prozent bei Stockwerkeigentum einher.

Bei Mietwohnungen wurde für denselben Bevölkerungszuwachs ein Anstieg der Angebotsmieten um etwa ein Prozent ermittelt.

Gleichzeitig relativieren die Studienautoren den Einfluss der Migration auf die Preisentwicklung. Im Wohneigentumsbereich hätten Faktoren wie Hypothekarzinsen, Wirtschaftswachstum und Inflation grössere Bedeutung, während im Mietsektor Referenzzinssatz, Inflation und Leerstandsziffer dominieren.

Wohnst du in einer Mietwohnung?

Die Zuwanderung sei ein Faktor unter mehreren und müsse im Kontext allgemeiner wirtschaftlicher Entwicklungen betrachtet werden.

Laut den Studienautoren bringe Migration einerseits Zielkonflikte mit sich: etwa im Bereich Wohnraum, Infrastruktur und Integration. Andererseits leistet sie einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung der demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung der Schweiz. Dies, indem sie das Arbeitskräftepotenzial sichere, die Alterung der Bevölkerung verlangsame und die Finanzierungsbasis der Sozialversicherungen stärke.

Kommentare

User #1506 (nicht angemeldet)

Diese Zuwanderung nützt vielleicht gewissen Unternehmern, die auch daraus viel Profit schlagen können, für einen grossen Teil der Bevölkerung sind die Nachteile auf dem Wohnungsmarkt und Arbeitsmarkt jedoch einschneidend.

Luxy-1

Die Zuwanderung ist aber der Faktor, Den wir sofort unterbinden könnten. Der Rest würde folgen.

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