Erdgas-Pipeline: Aserbaidschan versorgt kriegsgezeichnetes Syrien
Aserbaidschans Erdgas erreicht nun über eine Pipeline das kriegsgezeichnete Syrien. Das Gas wurde über die Türkei geliefert.

Erdgas aus Aserbaidschan fliesst seit heute über eine Pipeline durch die Türkei nach Syrien. Das Erdgas soll dazu beitragen, den Energiebedarf des kriegsgezeichneten Landes zu decken, wie staatliche Medien berichteten.
Der türkische Energieminister Alparslan Bayraktar bezeichnete den Start der Pipeline laut der Nachrichtenagentur «Anadolu» als «historischen Moment». Die Pipeline wurde bei einer Eröffnungsfeier in der südtürkischen Grenzprovinz Kilis in Betrieb genommen.
Projekt wird von Katar unterstützt
Katar und Russland beliefern Syrien bereits mit Gas. Dem Bericht zufolge wird das Projekt auch von Katar unterstützt. Die Türkei hatte zuvor das Teilstück der Pipeline von Kilis in die nordsyrische Stadt Aleppo fertiggestellt.
Mit Aserbaidschan bestand bereits eine Verbindung in die Südtürkei. Über die Dauer der Bauarbeiten und Kosten gab es zunächst keine Informationen.
Hilfe beim Wiederaufbau des Landes
Die Türkei und Katar sind wichtige Unterstützer der neuen syrischen Regierung. Diese wird seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad im Dezember 2024 durch ein von Islamisten geführtes Rebellenbündnis gelenkt.
Seitdem bittet die neue syrische Führung die Aussenwelt um Unterstützung. Im Fokus steht der Wiederaufbau des Landes, das mehr als ein Jahrzehnt lang im dauernden Bürgerkrieg verwüstetet wurde. Die Stromnetze wurden dabei weitgehend zerstört.
Es kommt immer wieder zu Stromausfällen von 20 Stunden und mehr. Über die Pipeline sollen laut «Anadolu» bis zu sechs Millionen Kubikmeter Gas pro Tag nach Syrien gelangen.
Wichtige Grundlage für die Erdgasversorgung
Nach Einschätzung von Beobachtern in Syrien könnten mit dem gelieferten Erdgas etwa 10 bis 15 Prozent des Strombedarfs gedeckt werden.
Der syrische Energieminister Mohammed al-Baschir nahm ebenfalls an der Eröffnung der Pipeline teil. Er bezeichnete sie als einen «strategischen Schritt» zur Verbesserung der Energiesicherheit Syriens, wie die syrische staatliche Nachrichtenagentur «Sana» berichtet.