Nach über drei schwierigen Einsatztagen ist der erste grosse Waldbrand der Saison in Griechenland so gut wie gelöscht: Es sei nur noch eine «Frage von Stunden, bis das Feuer vollständig unter Kontrolle ist», sagte Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis am Sonntagmorgen der griechischen Nachrichtenagentur ANA.
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Löschflugzeug über der Gerania-Bergkette. - Eurokinissi/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Regierung verspricht Hilfe für Betroffene.

Opfer gab es bei den tagelangen Bränden offenbar keine, doch sorgten sie für erhebliche Schäden. Die Regierung versprach finanzielle Hilfe.

Das Feuer war am späten Mittwochabend in der Nähe des Naturschutzgebiets der Gerania-Bergkette rund 90 Kilometer westlich von Athen ausgebrochen und hatte sich rasch ausgebreitet. Fast 20 Dörfer mussten evakuiert werden, mehrere Häuser wurden zerstört, Tiere und Ackerland vernichtet. Trotz des Einsatzes von fast 300 Feuerwehrleuten brannten zudem über 55 Quadratkilometer Kiefernwald nieder - das sind nach Angaben der Zeitung Avghi etwa 54 Prozent des dichten und zuvor komplett erhaltenen Waldes.

Grosser Brand Athen
Häuser und Bäume stehen in der Nähe von Korinth in Flammen. Im Westen der griechischen Hauptstadt Athen kämpfen Feuerwehr und die Besatzungen von acht Löschflugzeugen und drei Hubschraubern gegen einen grossen Wald- und Buschbrand. Foto: Valerie Gache/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Valerie Gache

Feuerwehrchef Stefanos Kolokouris sprach von einem der grössten Feuer der vergangenen «20 bis 30 Jahre». Es sei zudem ungewöhnlich früh in der Saison ausgebrochen. Der Experte Euthymios Lekkas von der Universität Athen bezeichnete den Brand als «ökologische Katastrophe». Nun müsse alles getan werden, um Erdrutsche und verheerende Überschwemmungen im Herbst zu vermeiden.

Innenminister Stelios Petsas sagte den Opfern der schweren Brände 600 Euro an Soforthilfe zu. Bis zu 6000 weitere Euro könnten nach einer ersten Schadensbewertung für Wiederaufbaumassnahmen folgen. Gleichzeitig kündigte er umfangreiche Massnahmen an, um mögliche Überschwemmungen in der Region zu verhindern.

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Verbrannte Fahrzeuge stehen am Strassenrand in einer Küstenstadt östlich von Athen. - dpa

Starke Trockenheit, heftiger Wind und Temperaturen von mehr als 30 Grad lösen in Griechenland jeden Sommer verheerende Waldbrände aus. Vor drei Jahren starben bei der bisher schwersten Brandkatastrophe des Landes im Badeort Mati nahe Athen 102 Menschen.

Viele der Feuer entstehen durch Fahrlässigkeit oder Brandstiftung - etwa für Immobilienspekulationen. Der Zeitung Kathimerini zufolge wurden 26 Brände im vergangenen Jahr vorsätzlich gelegt, 179 weitere waren die Folge von fahrlässigem Verhalten.

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