Waldbrand bei Lübtheen (D) weiter zurückgedrängt
Vor sechs Tagen brach ein verheerender Waldbrand in Südwestmecklenburg aus. Noch ein Dorf ist vom Feuer bedroht. Doch es zeichnet sich ein glückliches Ende ab.

Das Wichtigste in Kürze
- Inzwischen ist nur noch ein Dorf vom Waldbrand nahe Lübtheen (D) bedroht.
- Die Löscharbeiten sind im Gange, der Brand konnte weiter eingedämmt werden.
- Man geht von vorsätzlicher Brandstiftung aus.
Der Einsatz von Löschtechnik hat den Waldbrand bei Lübtheen in Südwestmecklenburg weiter eingedämmt. Es gibt Hoffnung, dass schon bald das letzte evakuierte Dorf wieder freigegeben werden kann. Als Brandursache vermuten die Behörden vorsätzliche Brandstiftung und haben dazu auch Ermittlungen aufgenommen.
Bis zum Freitagmittag sei es gelungen, das Feuer auf Alt Jabel auf etwa 500 Meter Entfernung zurückzudrängen. Das sagte der Landrat des Kreises Ludwigslust-Parchim und Chef des Einsatzstabes, Stefan Sternberg (SPD). Im Einsatz waren die Feuerwehren zusammen mit dem THW, der Bundespolizei und der Bundeswehr.

Wenn 1000 Meter erreicht seien, könnten die Bewohner zurückkehren. Ob dies bereits am Freitag möglich war, wie von Sternberg angestrebt, blieb bis zum Nachmittag offen.
Waldbrand brach am Sonntag aus
Der Waldbrand war am Sonntag ausgebrochen und hatte sich angetrieben von kräftigen Winden rasch ausgebreitet. Laut Sternberg wurden von dem Feuer insgesamt 1200 Hektar Wald erfasst. Auf knapp der Hälfte dieser Fläche seien aktuell noch Glutnester und Flammen zu erkennen. Doch dehne sich das Feuer auch dank der von Räumpanzern der Bundeswehr um den Brandherd herumgezogenen Schneisen nicht mehr aus.
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) regte als Konsequenz aus den Waldbrand-Erfahrungen die Bildung einer «Nationalen Einsatztruppe für Katastrophen» an. Dieser Vorschlag ist Teil eines Dreistufenplans für besseren Brandschutz und höhere Sicherheit auch rund um frühere Truppenübungsplätze wie in Lübtheen.

«Kurzfristig brauchen wir ein Nachsorgekonzept, damit das Feuer nicht wieder aufflammen kann», erklärte Schwesig. Danach müsse die Munitionsräumung auf dem früheren Manövergelände intensiviert werden. Dies, ehe im dritten Schritt bundesweit neue Strukturen einer effektiveren Bekämpfung von Brandkatastrophen aufgebaut würden.
Munition erschwert Löscharbeiten
Die hohe Belastung des brennenden Waldgebietes mit Munition erschwert die noch andauernden Löscharbeiten erheblich. Feuerwehrleute dürfen wegen immer wieder detonierender Sprengkörper nur bis auf 1000 Meter an die Brandherde heran.
Das Löschen muss vorwiegend aus der Luft erfolgen. Bundeswehr und Bundespolizei unterstützten die Feuerwehren auch am Freitag mit Hubschraubern und Wasserwerfern.
Die Zahl der Einsatzkräfte wurde laut Sternberg am nunmehr sechsten Tag auf insgesamt etwa 2000 zurückgefahren.