Die umfangreichen Waffenfunde der vergangenen beiden Jahre in Österreich haben laut Ermittlern zu keinen Hinweisen auf eine rechtsradikale Miliz geführt.
Beschlagnahmte Waffen werden im Rahmen einer Pressekonferenz der Landespolizeidirektion Wien gezeigt. Foto: Georg Hochmuth/APA/dpa
Beschlagnahmte Waffen werden im Rahmen einer Pressekonferenz der Landespolizeidirektion Wien gezeigt. Foto: Georg Hochmuth/APA/dpa - sda - Keystone/APA/Georg Hochmuth
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die gefundenen Waffenlager in Österreich gehören nicht zu einer rechtsradikalen Miliz.
  • Das Innenministerium war entsprechenden Hinweisen seit Sommer nachgegangen.
  • Doch dieser Verdacht hätte sich nicht erhärtet, erklärt die Staatsanwaltschaft jetzt.

Im vergangenen Juli hatte das Innenministerium über Verdächtige berichtet, die sich über den Aufbau einer «Miliz der Anständigen» ausgetauscht hätten.

«Das hat sich nicht erhärtet», sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten die Wiener Zeitung «Der Standard» und «Der Spiegel» über die Ermittlungen berichtet.

Hauptverdächtiger war bekannter Neonazi

Gegen den Hauptverdächtigen, einen bekannten Neonazi, liegt laut einer Sprecherin des Wiener Landgerichtes eine Anklage wegen Verstössen gegen das Kriegsmaterialgesetz sowie wegen schwerer Drogendelikte vor. Die Anklage, die noch nicht rechtswirksam ist, enthalte keine Anschuldigungen zu neonazistischen oder staatsfeindlichen Aktionen. Dem Verdächtigen drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Bei einem Schlag gegen Rechtsextreme haben Polizisten in Österreich mehrere Waffen beschlagnahmt. Foto: Georg Hochmuth/APA/dpa
Bei einem Schlag gegen Rechtsextreme haben Polizisten in Österreich mehrere Waffen beschlagnahmt. Foto: Georg Hochmuth/APA/dpa - dpa-infocom GmbH

Im Dezember 2020 hatten Ermittler über Funde von Dutzenden automatischen und halbautomatischen Schusswaffen, Handgranaten und Zehntausenden Stück Munition berichtet. In Österreich, Bayern und Nordrhein-Westfalen wurden mehrere Verdächtige festgenommen. Im Juli 2021 wurden weitere Waffen, Munition sowie NS-Devotionalien in Österreich sichergestellt.

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