Waffenfunde in Österreich: Keine Anhaltspunkte für rechte Miliz
Das Wichtigste in Kürze
- Die gefundenen Waffenlager in Österreich gehören nicht zu einer rechtsradikalen Miliz.
- Das Innenministerium war entsprechenden Hinweisen seit Sommer nachgegangen.
- Doch dieser Verdacht hätte sich nicht erhärtet, erklärt die Staatsanwaltschaft jetzt.
Im vergangenen Juli hatte das Innenministerium über Verdächtige berichtet, die sich über den Aufbau einer «Miliz der Anständigen» ausgetauscht hätten.
«Das hat sich nicht erhärtet», sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten die Wiener Zeitung «Der Standard» und «Der Spiegel» über die Ermittlungen berichtet.
Hauptverdächtiger war bekannter Neonazi
Gegen den Hauptverdächtigen, einen bekannten Neonazi, liegt laut einer Sprecherin des Wiener Landgerichtes eine Anklage wegen Verstössen gegen das Kriegsmaterialgesetz sowie wegen schwerer Drogendelikte vor. Die Anklage, die noch nicht rechtswirksam ist, enthalte keine Anschuldigungen zu neonazistischen oder staatsfeindlichen Aktionen. Dem Verdächtigen drohen bis zu 15 Jahre Haft.
Im Dezember 2020 hatten Ermittler über Funde von Dutzenden automatischen und halbautomatischen Schusswaffen, Handgranaten und Zehntausenden Stück Munition berichtet. In Österreich, Bayern und Nordrhein-Westfalen wurden mehrere Verdächtige festgenommen. Im Juli 2021 wurden weitere Waffen, Munition sowie NS-Devotionalien in Österreich sichergestellt.