Verunglückte Fregatte hielt Tankschiff für stationär
Drei Wochen nach der Kollision zweier Schiffe in Norwegen liegt ein Zwischenbericht vor. Warum das Radar den Zusammenstoss nicht verhinderte, ist noch unklar.

Das Wichtigste in Kürze
- Vor drei Wochen kollidierte ein norwegisches Kriegsschiff mit einem Tanker.
- Die Brückenbesatzung habe ihn für ein stationäres Objekt gehalten.
Drei Wochen nach der Kollision eines norwegischen Kriegsschiffs mit einem Tanker hat die Staatliche Havariekommission am Donnerstag einen vorläufigen Bericht zum Unglücksverlauf vorgelegt. Demnach hat die Brückenbesatzung der «Helge Ingstad» das Tankschiff für ein stationäres Objekt gehalten.
Bei dem Unglück am 8. November wurde die Fregatte so stark beschädigt, dass sie auf Grund lief und fast völlig versank. Bislang konnte sie nicht geborgen werden. Die Besatzung war gerettet worden.
Der «Tanker Sola TS» hatte beim Ablegen vom Ölterminal in der Nähe von Bergen die Deckbeleuchtung eingeschaltet, wodurch die Navigationslichter nicht zu erkennen gewesen seien, heisst es in dem Bericht. «Aus der Ferne war es schwierig, zwischen dem Licht an Bord und dem Licht des Terminals zu unterscheiden». Warum der Tanker nicht auf dem Radar erkannt wurde, konnte die Havariekommission nicht beantworten.
Missverständnisse beim Funkverkehr
Auch beim Funkverkehr zwischen den beiden Schiffen und der Seeverkehrszentrale gab es Missverständnisse. Als die «Sola TS» die Fregatte vor einer Kollision warnte, glaubte die Besatzung des Militärschiffs, mit einem anderen Boot zu sprechen. Erst Sekunden vor dem Zusammenstoss erkannte sie die Situation und versuchte auszuweichen. Der Funkverkehr sei ein Aspekt, den man intensiver untersuchen wolle, hiess es bei einer Pressekonferenz. Ausserdem habe man bei der Fregatte bauliche Sicherheitsmängel festgestellt, über die man den Hersteller informiert habe.