Norwegens Marine Fregatte «Helge Ingstadt» hatte ihr Positionssystem ausgeschaltet. Das Kriegsschiff kollidierte mit einem Öltanker.
Die norwegische Fregatte Helge Ingstad nach der Kollision mit einem Öltanker.
Die norwegische Fregatte Helge Ingstad nach der Kollision mit einem Öltanker. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das norwegische Kriegsschiff «Helge Ingstad» ist mit einem Öltanker kollidiert.
  • Bei den Ermittlungen stellt sich heraus, dass das Positionierungssystem ausgeschaltet war.

Die Fregatte der norwegischen Marine, die am Donnerstag vor Bergen mit einem Tanker zusammengestossen ist, hatte ihr Positionierungssystem ausgeschaltet. Torill Herland von der Seeverteidigung sagte der norwegischen Zeitung «Bergens Tidende» heute Freitag: «Kein Kriegsschiff der Welt hat AIS eingeschaltet.» AIS steht für Automatic Identification System und gibt die Position eines Schiffes an. Andere Schiffe konnten die Fregatte demnach nicht auf dem Radar sehen.  

Die norwegische Fregatte "KNM Helge Ingstad" liegt nach einer Kollision mit dem Tanker "Sola TS" im Wasser.
Die norwegische Fregatte «KNM Helge Ingstad» liegt nach einer Kollision mit dem Tanker «Sola TS» im Wasser. - dpa

Die Fregatte mit 137 Mann Besatzung hatte auf der Rückfahrt von der Nato-Übung «Trident Juncture» einen grossen Öltanker gerammt. Das Kriegsschiff wurde schwer beschädigt und liegt nun in einer Bucht in Øygarden. Das Militär wollte versuchen, es heute Freitag mit einem Lastenkran zu bergen. Norwegens Verteidigungsministerium teilte mit, die «Helge Ingstad» werde in den Rechnungsbüchern derzeit mit 1,8 Milliarden Kronen (rund 217 Millionen Franken) geführt.

Die Polizei und die Staatliche Havariekommission sind damit beauftragt herauszufinden, warum das moderne Kriegsschiff mit dem Tanker kollidierte. Die Netzzeitung «Aldrimer.no» berichtete heute Freitag, die Fregatte sei sowohl von dem Tankschiff «Sola TS» als auch von der Seeverkehrszentrale angefunkt und vor einer möglichen Kollision gewarnt worden. Der Lotse auf dem Tankschiff, das mit 625'000 Litern Rohöl beladen war, habe die «Helge Ingstad» gesehen. Die Mannschaft der Fregatte soll geantwortet haben: «Wir haben alles unter Kontrolle.» Die Quellen für diese Aussagen wollten aufgrund der polizeilichen Ermittlungen anonym bleiben. Weder die Seeverteidigung noch die Küstenwache wollten den Bericht kommentieren. 

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