Verbündete der Ukraine drohen Russland mit Sanktionen
Donald Trump will heute mit Wladimir Putin telefonieren. Zuvor versuchen Verbündete der Ukraine den Druck auf Russland mit drohenden Sanktionen zu erhöhen.

Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump und Wladimir Putin werden heute miteinander telefonieren.
- Wichtige Ukraine-Verbündete haben kurz davor, nochmals den Druck auf Russland erhöht.
- Die Länder wollen bewirken, dass Putin die Friedensgespräche ernst nimmt.
Unmittelbar vor dem Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin haben Deutschland und weitere wichtige Verbündete der Ukraine nochmals den Druck auf Russland erhöht.
Die Staats- und Regierungschefs aus Grossbritannien, den USA, Deutschland, Frankreich und Italien hätten in einem Telefonat «auch die Anwendung von Sanktionen erörtert (...), falls Russland sich nicht ernsthaft auf eine Waffenruhe und Friedensgespräche einlässt», teilte eine Sprecherin der britischen Regierung in der Nacht mit.
An dem Gespräch nahmen laut britischer Nachrichtenagentur PA Kanzler Friedrich Merz, der britische Premier Keir Starmer, der französische Präsident Emmanuel Macron, Trump und Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni teil.
Die Sprecherin der britischen Regierung teilte weiter mit, die Verbündeten der Ukraine hätten mit Blick auf das Gespräch von Trump und Putin die Notwendigkeit erörtert, dass der Kremlchef die Friedensgespräche ernst nehmen müsse.
Macron schrieb nach dem Gespräch am Sonntagabend auf der Plattform X, Putin müsse nun zeigen, dass er Frieden wolle, indem er die von Trump vorgeschlagene und von der Ukraine und Europa unterstützte 30-tägige bedingungslose Waffenruhe akzeptiere.
Trump will auch mit Nato-Mitgliedstaaten sprechen
Trump will heute (10.00 Uhr Ortszeit; 16.00 Uhr MESZ) erneut mit Putin telefonieren, um über eine Waffenruhe in dem seit mehr als drei Jahren tobenden Ukraine-Krieg zu sprechen. Der US-Präsident hat das Ziel ausgerufen, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine möglichst schnell zu beenden.
Bei dem Gespräch mit Putin plant Trump eigenen Angaben zufolge auch, Handelsfragen anzusprechen. Im Anschluss will er mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Vertretern der Nato-Mitgliedstaaten sprechen. Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Unterstützung gegen die Invasion, geriet zuletzt aber unter Druck – auch weil die US-Regierung unter Trump ihre militärische Hilfe für Kiew deutlich reduzierte.

Unter Trumps Amtsvorgänger Joe Biden hatte zwischen Washington und Moskau über längere Zeit weitgehend Funkstille geherrscht. Der Republikaner sucht nun wieder verstärkt den direkten Draht. Seit seinem Amtsantritt im Januar telefonierte Trump bereits zwei Mal mit Putin – zuletzt Mitte März.
Putin zeigte auf die Bemühungen der USA wenig Entgegenkommen, einziges Zugeständnis war bisher die Entsendung einer rangniedrigen Delegation zu Verhandlungen mit einer ukrainischen Vertretung in Istanbul. Einzig konkretes Ergebnis dieses Treffens unter türkischer Vermittlung am Freitag war die Vereinbarung zu einem baldigen Austausch von jeweils 1.000 Kriegsgefangenen. Ein genauer Zeitpunkt dafür wurde nicht genannt.