Laut verschiedenen US-Medien will die Biden-Regierung 30 bis 50 Abrams-Panzer in den Ukraine-Krieg liefern. Die Bestätigung soll noch am Mittwoch kommen.
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Ein Panzer des Typs M1 Abrams der US Army. Auch solche könnte die Ukraine bald bekommen. - Nicolas Armer/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA bezeichneten, eine Lieferung von Abrams-Panzern an die Ukraine nicht für sinnvoll.
  • US-Medien zufolge könnten nun noch 30 bis 50 Panzer zugesagt werden.
  • Bis zum Einsatz der Abrams-Panzer könnte es jedoch Monate oder Jahre gehen.

Die USA wollen nach Berichten mehrerer US-Medien nun doch Abrams-Kampfpanzer an die Ukraine liefern. Das berichtete die «New York Times» unter Berufung auf Insider. Eine offizielle Bestätigung könne es der Zeitung zufolge bereits an diesem Mittwoch geben. Es könne sich um 30 bis 50 Panzern handeln, schrieb die Zeitung.

Zuvor hatte schon das «Wall Street Journal» berichtet, dass eine US-Ankündigung über die Zusage «einer grösseren Anzahl» der M1 Abrams noch diese Woche kommen könnte. Demnach soll US-Präsident Joe Biden Bundeskanzler Olaf Scholz in einem Telefonat vergangene Woche zugesagt haben, eine solche Lieferung prüfen zu lassen. Weder das Weisse Haus noch das Pentagon bestätigten offiziell die Meldungen.

Die Panzer sollen der Ukraine bei ihrem Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg helfen, der vor knapp einem Jahr begonnen hat. Befürchtet wird auch eine Frühjahrsoffensive der Russen.

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Laut Putin werden bis Ende Jahr 1600 Panzer produziert. Das ist laut dem ISW unmöglich. Im Bild: Panzer im Ukraine-Krieg. (Archivbild) - keystone

Der «Washington Post» zufolge dürfte es jedoch Monate, wenn nicht Jahre dauern, bis die Abrams-Panzer in dem Krieg zum Einsatz kommen. Es sei unwahrscheinlich, dass die Fahrzeuge zum Frühjahr in der Ukraine ankommen, wenn mit der Offensive Russlands beziehungsweise einer Gegenoffensive der Ukraine zur Rückeroberung russisch besetzter Gebiete gerechnet wird, so die Zeitung.

Bislang hatten die USA betont, eine Abrams-Bereitstellung aus praktischen Gründen nicht für sinnvoll zu halten. Hintergrund des Umschwenkens ist die – ebenso noch nicht offizielle – deutsche Bereitschaft, der Ukraine nun doch Leopard-2-Kampfpanzer zur Verfügung zu stellen. Nach wochenlangem Hin und Her soll Bundeskanzler Olaf Scholz die US-Zusage zu den Abrams zur Bedingung gemacht haben, um in einer koordinierten Aktion Panzer westlicher Bauart in die Ukraine zu liefern.

Laut der «Washington Post» drängten ukrainische wie US-amerikanische Politiker die Regierung von US-Präsident Joe Biden, wenigstens eine kleine Zahl von Abrams-Panzern zu bewilligen, um Berlin die nötige Rückendeckung für die eigene Leopard-Zusage zu bieten.

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Ein Abrams-Panzer. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Kurz zuvor war aus Koalitionskreisen bekannt geworden, dass die deutsche Bundesregierung nach wochenlangem Hin und Her deutsche Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine liefern und dies auch den Bündnispartnern erlauben will. Das Kanzleramt äusserte sich bisher nicht dazu.

Zuletzt hatte es Berichte gegeben, wonach Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Lieferung der Abrams-Panzer dafür zur Bedingung gemacht habe. Berlin und Washington hatten diese Berichte zurückgewiesen.

Deutschland nimmt als Produktionsland des Leopard-2 in der Frage um die Lieferung eine Schlüsselrolle ein, denn es entscheidet damit nicht nur über eigene Lieferungen. Die deutsche Regierung muss auch zustimmen, dass etwa Finnland oder Polen Leoparden in ihrem Besitz an die Ukraine weitergeben dürfen.

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