Krieg

US-Krimineller flieht nach Russland & zieht in Krieg

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Russland,

Ein US-Amerikaner flieht vor einem Prozess wegen Kinderpornografie nach Russland. Von dort zieht er in den Krieg und verbreitet die russische Propaganda.

Russland
Der US-Amerikaner kämpft für Russland in der Ukraine. In seiner Heimat wartet ein Gerichtsprozess auf ihn. - Screenshot Telegram

Das Wichtigste in Kürze

  • Wil ist in den USA wegen Kinderpornografie angeklagt, flüchtet aber nach Russland.
  • Dort zieht er in den Krieg und wird von den Medien als Held gefeiert.
  • Ein Insider sagt, dem Verteidigungsministerium in Moskau sei bewusst, wer Wil ist.

Auf russischen Pro-Kriegs-Blogs und in den russischen Medien kursiert ein Video eines ehemaligen US-Soldaten, der nun für Putin kämpft. Die Verwaltung des autonomen Kreises der Chanten und Mansen teilte das Interview auf Telegram. Der Amerikaner Wil wird in einem Rekrutierungszentrum befragt, er kämpft für Russland.

Er berichtet, dass er bei der «Befreiung» von Awdijiwka gewesen sei, dort Schulter an Schulter mit Russen gekämpft habe. Die Propaganda Moskaus hat er schon intus: Es gehe darum, die Ukraine zu befreien, «ich bin froh, dass wir helfen können». Russische Medien zitieren ihn, wie er den Heldenmut russischer Soldaten lobt, teils wird er als «Held» bezeichnet.

Russland
Der US-Amerikaner Will wird in einem Rekrutierungszentrum begrüsst. - Screenshot Telegram

Doch heldenhaft ist ganz klar das falsche Wort für das, was er in seiner Heimat gemacht hat. So berichtet «The Republican», eine Zeitung aus Massachusetts, dass Wil in den USA angeklagt ist.

Wie «DailyBeast» berichtet, bot der ehemalige Nationalgardist unter anderem einer 17-Jährigen Geld im Austausch gegen Nacktfotos an. Das Alter des Mädchens sei dem 28-Jährigen bewusst gewesen. Auf Kaution kam er aber wieder frei.

Awdijiwka
Wil soll bei der «Befreiung» von Awdijiwka geholfen haben. - keystone

Wegen der Kinderpornografie-Vorwürfe und Urkundenfälschung hätte er im Januar vor Gericht erscheinen müssen. Doch er tauchte nicht auf. Zwei Tage zuvor soll er nach Russland geflohen sein.

Dass es sich beim «Helden» der russischen Medien um den angeklagten US-Amerikaner handelt, daran bestehen kaum Zweifel. Bekannte von Wil gaben gegenüber «The Republican» an, seine Stimme in einem Video erkannt zu haben. Die Aufnahme zeigte russische Soldaten nach der Einnahme von Awdijiwka.

Und gegenüber «DailyBeast» sagte ein Insider der russischen Regierung, dass das Verteidigungsministerium von den Vorwürfen gegen Will wisse. «Sie wissen alle Bescheid, sie wissen, wer er ist.»

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