Der US-Klimabeauftragte John Kerry hat vor einer Abschwächung der Klimapolitik unter einer neuen britischen Regierung gewarnt.
John Kerry, Sondergesandter des US-Präsidenten für Klimafragen, spricht bei einer Pressekonferenz während der UN-Klimakonferenz COP26. Foto: Alberto Pezzali/AP/dpa
John Kerry, Sondergesandter des US-Präsidenten für Klimafragen, spricht bei einer Pressekonferenz während der UN-Klimakonferenz COP26. Foto: Alberto Pezzali/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Beide verbleibenden Kandidaten für die Nachfolge des scheidenden Premiers Boris Johnson - Aussenministerin Liz Truss und Ex-Finanzminister Rishi Sunak - haben sich zwar prinzipiell zum Ziel der Klimaneutralität bis 2050 bekannt, deuten aber bei konkreten Massnahmen Abschwächungen an.

Der US-Klimabeauftragte John Kerry hat vor einer Abschwächung der Klimapolitik unter einer neuen britischen Regierung gewarnt. In einem BBC-Interview sagte er am Sonntag, er wolle sich zwar nicht in das Rennen um die Nachfolge des scheidenden Premiers Boris Johnson einmischen, sage aber mit Blick auf den globalen Klimaschutz «ganz deutlich und unnachgiebig: Wir hinken hinterher.»

So will Truss grüne Abgaben vorerst aussetzen und Sunak den Ausbau von Onshore-Windenergie weiter ausbremsen. Als Gastgeber der Weltklimakonferenz in Glasgow im vergangenen Jahr hatte sich Grossbritannien als Klimaschutz-Vorreiter inszeniert.

«Wir steuern derzeit auf eine Erderwärmung von 2,5 bis 3,5 Grad zu», warnte Kerry. «Und wir sehen jetzt schon, welche Schäden bei einem 1,1 Grad wärmeren Planeten entstehen.» Jedes Zehntelgrad bedeute Kosten in Höhe von Milliarden US-Dollar. Man könne es sich daher nun nicht erlauben nachzulassen.

Die Weltgemeinschaft hat im vergangenen Jahr bei der Weltklimakonferenz in Glasgow erneut vereinbart, die Erderhitzung auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit begrenzen zu wollen. Klimaforscher sind sich einig, dass nur so die katastrophalsten Folgen des Klimawandels abgewendet werden können. Bislang reichen die von den Staaten ausgegebenen Klimaziele und -massnahmen dafür bei weitem nicht aus.

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