Ein Lokführer entgleiste mit einem Güterzug und kam dabei ums Leben. Nun suchen deutsche Behörden nach der Ursache des Unglückes.
Teile des entgleisten Güterzuges: Das Unglück ereignete sich an einer Abzweigung von einer Hauptstrecke.
Teile des entgleisten Güterzuges: Das Unglück ereignete sich an einer Abzweigung von einer Hauptstrecke. - Christian Müller/Westfalennews/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach einem Zugunglück in Nordrhein-Westfalen betreibt die Polizei Ursachenforschung.
  • Wie der Güterzug entgleisen konnte, sei nach wie vor unklar.
  • Die Ermittlungen führen zu massiven Verspätungen in der Region Herford.

Bereits jetzt sei klar, dass die Schieneninfrastruktur «massiv beschädigt» worden sei, sagte eine Bahnsprecherin am frühen Morgen. Der Bahnhof Geseke sowie die Bahnstrecke zwischen Salzkotten und Geseke seien gesperrt worden. Über die Dauer der Streckensperrung könnten noch keine Angaben gemacht werden. Am Sonntag war ein mit Zement beladener Güterzug in der Kleinstadt westlich von Paderborn entgleist. Der Grund dafür war unklar.

Ermittlungen dauern an

Die Bahn-Sprecherin sagte, noch dauerten die Ermittlungen der Behörden an der Unfallstelle an. Erst nach Freigabe der Unfallstelle könnten Aufräumarbeiten beginnen und sich die Fachtechniker und -technikerinnen der Bahn ein genaueres Bild zum Ausmass der Schäden machen. Die Züge des Güter- und Fernverkehrs würden über Herford umgeleitet. Auch der Regionalverkehr sei betroffen; es komme zu Verspätungen und Ausfällen. Fahrgäste sollten sich im Internet informieren.

Zunächst war unklar, ob sich zum Zeitpunkt des Unglücks noch eine weitere Person in dem Güterzug befunden hatte. Am späten Abend forderte die Polizei einen Hubschrauber mit einer Wärmebildkamera an, um die sieben Kilometer lange Strecke sicherheitshalber nach einer weiteren Person abzusuchen, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Später teilte die Kreispolizeibehörde Soest mit, ein weiterer Mensch sei nicht festgestellt worden. Bei dem toten Lokführer handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 30-Jährigen aus dem nordrhein-westfälischen Warstein.

Augenzeugen werden betreut

Mit einem Bergungskran versuchte nach Polizeiangaben die Feuerwehr Dortmund am Abend, den Kesselwagen anzuheben, unter dem der Tote lag. Dabei stellte sich heraus, dass dafür erheblicher technischer Aufwand nötig sein würde. Daher sei eine Spezialfirma angefordert worden.

Nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr sprangen sowohl die Lok als auch mehrere Waggons aus den Gleisen. Eine akute Gefahr für die Bevölkerung bestand nach erster Einschätzung nicht, wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte. Augenzeugen des Zugunglücks wurden betreut.

Auf Bildern von der Unglücksstelle sind stark beschädigte Waggons zu sehen, die auf der Seite liegen. Auch ein Zaun ist beschädigt. Die Deutsche Bahn sprach den Angehörigen des Unfallopfers ihr tiefes Mitgefühl aus.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Deutsche BahnFeuerwehrInternetBahn