UNO

UNO: Libysche Konfliktparteien zu «dauerhaftem Waffenstillstand» bereit

AFP
AFP

Genève,

Die libyschen Konfliktparteien haben sich nach UN-Angaben grundsätzlich zu einem Waffenstillstand in dem Krisenstaat bereit erklärt.

In Libyen kämpfen seit 2011 zahllose Milizen
In Libyen kämpfen seit 2011 zahllose Milizen - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Weitere Gespräche in Genf und Kairo geplant.

Sie hätten sich bei ihren Verhandlungen in Genf darauf geeinigt, die brüchige Waffenruhe zu einem «dauerhaften Waffenstillstand» zu machen, sagte der UN-Sondergesandte Ghassan Salamé am Dienstag. Bei den Gesprächen unter UN-Vermittlung sollten nun die weiteren Einzelheiten für den Waffenstillstand vereinbart werden.

In Genf verhandeln seit Montag fünf Offiziere der von der UNO anerkannten Einheitsregierung von Ministerpräsident Fajes al-Sarradsch und ebenso viele Militärangehörige von General Chalifa Haftars Truppen. Dabei gebe es einen «echten Willen» der Konfliktparteien, «sich zusammenzusetzen und zusammen mit den Verhandlungen zu beginnen», sagte Salamé. Bislang habe es aber keine direkten Gespräche zwischen den beiden Seiten gegeben.

Salamé zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass sich die Vertreter der Einheitsregierung und Haftars künftig gemeinsam an einen Tisch setzen würden. Auch bei der Libyen-Konferenz in Berlin am 19. Januar hatten die beiden Konfliktparteien noch nicht an einem Tisch gesessen.

Salamé kündigte an, dass sich die Konfliktparteien am Sonntag zu weiteren Gesprächen treffen sollten. Im Mittelpunkt der Gespräche stünden dann Wirtschaftsthemen. Salamé rief die internationale Gemeinschaft erneut dazu auf, die Aufhebung der von Haftars Truppen verhängten Ölblockade zu unterstützen und die Verbreitung von Waffen sowie Miliz-Kämpfern zu verhindern.

In Berlin hatten sich mehr als zehn Staaten darauf geeinigt, sich dafür einzusetzen, dass die brüchige Waffenruhe in Libyen in einen dauerhaften Waffenstillstand übergeht. Dazu hatten sich die Staaten unter anderem verpflichtet, die libyschen Konfliktparteien nicht weiter zu unterstützen und das Waffenembargo einzuhalten. Ungeachtet der Beschlüsse der Konferenz wurden danach laut UNO weiter Waffen in das Bürgerkriegsland geliefert.

Ende Januar hatte Salamé vor dem UN-Sicherheitsrat gewarnt, ausländische Mächte mischten sich weiter massiv in den Libyen-Konflikt ein und rüsteten die dortigen Parteien weiter auf. Er warnte vor einer «noch gefährlicheren» Verschärfung der Lage in dem nordafrikanischen Krisenstaat, wenn die Beschlüsse von Berlin nicht umgesetzt würden.

Russland wird vorgeworfen, in dem Konflikt Haftar zu unterstützen. Experten zufolge sollen hunderte russische Söldner an Haftars Seite kämpfen. Ausser von Russland wird Haftar unter anderem auch von den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten militärisch unterstützt.

Die Türkei unterstützt dagegen die Einheitsregierung von Ministerpräsident Fajes al-Sarradsch. Auch Ankara wird vorgeworfen, Söldner nach Libyen entsandt zu haben. Dabei soll es sich um syrische Milizen handeln, die für die Türkei bereits im Bürgerkriegsland Syrien im Einsatz waren. Libyen war nach dem gewaltsamen Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 im Bürgerkrieg versunken.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Die Post
36 Interaktionen
Post warnt
a
1 Interaktionen
Berikon AG

MEHR IN NEWS

Kokainhandel
Oensingen SO
Mitholz
1 Interaktionen
Kritik am VBS
Oensingen SO

MEHR UNO

UNO-Artenschutzkonferenz
17 Interaktionen
Artenschutzkonferenz
Pascale Baeriswyl Antonio Guterres
56 Interaktionen
Fokus KI & Deepfake
UNRWA
31 Interaktionen
UNO-Hilfe
ignazio cassis ukraine konflikt
19 Interaktionen
Diplomatie

MEHR AUS GENèVE

china USA
2 Interaktionen
Zollstreit
Keller-Sutter
26 Interaktionen
US-Handelsdeal
39 Interaktionen
Für 90 Tage
5 Interaktionen
Zollgespräche in Genf