Der Donaulimes gilt nun als Unesco-Weltkulturerbe. Damit hat das Komitee, das in China tagte, einen weiteren Abschnitt der alten römischen Grenzen aufgenommen.
Das Römerkastell Abusina an der Donau. Foto: Armin Weigel/dpa
Das Römerkastell Abusina an der Donau. Foto: Armin Weigel/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Unesco hat den Donaulimes zum Weltkulturerbe ernannt.
  • Damit steht ein weiterer Abschnitt der antiken Grenze des Römischen Reichs auf der Liste.
  • Den Antrag eingereicht hatten Deutschland, Österreich und die Slowakei gemeinsam.

Der Donaulimes als Teil der Grenze des antiken Römischen Reiches wurde zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt. Das zuständige Komitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (Unesco) gab die Entscheidung am Freitag auf seiner 44. Sitzung im chinesischen Fuzhou bekannt.

Zum Unesco-Weltkulturerbe wird jährlich getagt

Das Komitee entscheidet in der Regel jährlich über die Einschreibung neuer Kultur- und Naturstätten in die Liste des Unesco-Weltkulturerbe. In derselben Sitzung vergangene Woche wurden Schweizer Buchenwälder als Weltnaturerbe ausgezeichnet.

Vor der Entscheidung zum Donaulimes am Freitag war die Spannung gestiegen: Ungarn stieg kurzfristig aus dem gemeinsamen Antrag mit Deutschland, Österreich und der Slowakei aus. Das Komitee hatte daraufhin die eigentlich für Montag geplante Entscheidung verschoben und zunächst eine Arbeitsgruppe für weitere Beratungen eingerichtet.

Donaulimes Unesco-Weltkulturerbe
Der Donaulimes ist neu Unesco-Weltkulturerbe - Keystone

Der Limes erstreckte sich von Grossbritannien über Mittel- und Osteuropa und den Nahen Osten bis nach Nordafrika. Die Unesco strebt die vollständige transnationale Einschreibung der 6000 Kilometer langen «Grenzen des Römischen Reiches» an.

Donaulimes nicht die einzige Römergrenze auf der Liste

Am Dienstag war bereits der Niedergermanische Limes in die Welterbeliste aufgenommen worden, der rund 400 Kilometer entlang des Rheines läuft. Der Grenzabschnitt beginnt in Rheinbrohl in Deutschland und endet an der Nordsee in den Niederlanden.

Andere Abschnitte der römischen befestigten Grenzen sind seit längerem auf der Liste: Der Hadrians- und Antoninuswall in Grossbritannien schon seit 1987, respektive 2008, der Obergermanisch-Raetische Limes in Deutschland seit 2005. Als Welterbe werden nur Kultur- und Naturstätten von herausragendem universellen Wert ausgezeichnet.

Donaulimes Unesco-Weltkulturerbe
Das Römerkastell Abusina an der Donau. Foto: Armin Weigel/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Welterbekomitee, das über die Vergabe entschieden hat, setzt sich aus 21 gewählten Vertragsstaaten der Welterbekonvention von 1972 zusammen. Wegen der Pandemie war die Tagung im Jahr 2020 verschoben worden. Auf der Welterbeliste stehen mehr als 1100 Kultur- und Naturstätten in 167 Ländern. 51 davon gelten als bedroht.

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