Die UN-Kulturorganisation Unesco ruft zum Schutz der Kulturgüter im Sudan auf, da Berichte über zunehmende Plünderungen vorliegen.
Unesco-Hauptsitz in Paris.
Die Unesco fordert den Schutz der Kulturgüter im Sudan, da die Berichte über zunehmende Plünderungen zunehmen. (Archivbild) - AFP/Archiv

Die UN-Kulturorganisation Unesco hat zum Schutz der Kulturgüter des von Gewalt erschütterten Sudans vor Zerstörung und illegalem Handel aufgerufen. In den vergangenen Wochen hätten Berichte über Plünderungen von Museen, Stätten des Kulturerbes und der Archäologie zugenommen, teilte die Unesco in Paris mit.

Die Organisation äusserte sich besonders besorgt über Berichte über die Plünderung des Nationalmuseums, dessen Restaurierung sie seit 2019 mit finanzieller Unterstützung aus Italien koordiniert hat. Es enthalte bedeutende Antiquitäten, Statuen sowie archäologische Sammlungen von grossem historischen und materiellen Wert.

Die Unesco warnte die Akteure des Kunstmarkts, die am Handel mit Kulturgütern in der Region und weltweit beteiligt sind, davor, Kulturgüter aus dem Sudan zu erwerben oder sich an deren Einfuhr, Ausfuhr oder Verbringung zu beteiligen. Jeder illegale Verkauf oder Transfer dieser Güter würde dazu führen, dass ein Teil der kulturellen Identität des Sudans verloren geht und würde den Wiederaufbau des Landes gefährden.

Überwachung von Welterbestätten per Satellit

Die Unesco wird unterdessen eine Schulung für Strafverfolgungsbehörden und Akteure der Justizsysteme der an den Sudan angrenzenden Länder organisieren, um den befürchteten Kunstraub zu bekämpfen. Mithilfe von Satellitenbildern überwacht die Organisation auch den Zustand der in die Welterbeliste aufgenommenen Stätten im Sudan.

In dem rohstoffreichen und drittgrössten Land Afrikas tobt seit April 2023 ein blutiger Machtkampf zwischen rivalisierenden Generälen. Mehr als zehn Millionen Menschen sind vertrieben worden. Ende August scheiterten die jüngsten Bemühungen der USA um Verhandlungen für eine Waffenruhe.

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