Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) warnt nach Trumps Nahost-Plan vor einer «Eskalation der Gewalt» im Nahen Osten.
UNRWA-Interimschef Christian Saunders
UNRWA-Interimschef Christian Saunders - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das UN-Hilfswerk UNRWA warnt nach Trumps Nahost-Plan vor einer «Eskalation der Gewalt».
  • Im Jordan kam es zu Protesten, bei denen Israel-Flaggen verbrannt wurden.

Der US-Präsident Donald Trump stellte vor seinen Nahost-Plan vor. Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) warnt nun vor einer «Eskalation der Gewalt» im Nahen Osten.

Viele Palästinenser seien «schockiert und fassungslos» über die Vorschläge der US-Regierung. Dies sagte UNRWA-Interimsdirektor Christian Saunders am Freitag vor Journalisten in Genf.

Donald Trump Benjamin Netanjahu
US-Präsident Donald Trump und Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, sprechen während einer Veranstaltung im Ostsaal des Weissen Hauses. - dpa

Die UNRWA hege «ernsthafte Befürchtungen», dass die Vorstellung des Nahost-Plans eine «Eskalation von Kämpfen und Gewalt» nach sich ziehen werde. Dies sagte Saunders. Unter den palästinensischen Flüchtlingen habe der Plan zu «extremer Beunruhigung» geführt.

Trump stellte plan am Dienstag vor

Trump hatte seinen lange erwarteten Nahost-Plan am Dienstag im Beisein von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in Washington vorgestellt. Nach den Worten Trumps soll der Plan eine «realistische Zwei-Staaten-Lösung» ermöglichen. Vorgesehen wäre demnach Jerusalem als «ungeteilte Hauptstadt» Israels. Die Palästinenser sollten die Möglichkeit erhalten, einen eigenen Staat zu gründen, dessen Hauptstadt im Ost-Jerusalemer Vorort Abu Dis wäre.

Mahmud Abbas
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas spricht während einer Pressekonferenz im Anschluss an ein Treffen der Palästinenserführung. - dpa-infocom GmbH

Die Palästinenserführung hatte den Plan umgehend abgelehnt. «Es ist unmöglich für jedes Kind, ob Araber oder Palästinenser, zu akzeptieren, dass Jerusalem nicht die Hauptstadt eines Palästinas sei.» Dies erklärte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Die radikalislamische Hamas im Gazastreifen kündigte an, sich «in allen Formen» gegen den Plan «zur Wehr zu setzen».

Raketen vom Gazastreifen abgefeuert

In den vergangenen Tagen waren wiederholt Raketen vom Gazastreifen auf Israel abgefeuert worden. Irael reagierte mit dem Beschuss von Hamas-Zielen.

Aus Sorge vor Ausschreitungen nach dem Freitagsgebet erhöhte Israel die Sicherheitsvorkehrungen in der Altstadt von Jerusalem. Das Mittagsgebet in der Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg mit mehr als 30.000 Teilnehmern ging jedoch ohne Zwischenfälle zu Ende, wie Religionsbehörden und AFP-Journalisten berichteten.

Demonstrationen im Jordan

In der jordanischen Hauptstadt Amman gingen am Freitag unterdessen tausende Menschen gegen den Nahost-Plan auf die Strasse. Vor der Al-Husseini-Moschee protestierten fast 3000 Menschen unter «Tod-Israel»-Rufen gegen den Plan.

demonstrationen nahostplan
Palästinenser verbrennen bei einem Protest gegen den Nahost-Plan von US-Präsident Trump die Nationalflaggen der USA und von Israel. - dpa

Einige Teilnehmer verbrannten eine israelische Flagge. Rund 300 Menschen demonstrierten zudem vor der US-Botschaft in Amman. In Jordaniens Hauptstadt leben auch zahlreiche Palästinenser.

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