Vier von fünf Frauen geben an, während der Pandemie wohl mehr körperliche oder seelische Gewalt erfahren zu haben. In Griechenland ist der Wert am höchsten.
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Die Gewalt an Frauen nimmt immer mehr zu. (Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Frauen in der EU wurden zu körperlicher und seelischer Gewalt gegen sie befragt.
  • Vier von fünf Frauen gehen davon aus, dass die Gewalt gegen sie zugenommen hat.
  • Deutschland liegt mit einem Wert von 80 Prozent im Mittelfeld.

Fast vier von fünf Frauen in der EU (77 Prozent) gehen davon aus, dass es während der Corona-Pandemie zu mehr körperlicher oder seelischer Gewalt gegen sie gekommen ist. Dabei ist der Wert in Griechenland mit rund 93 Prozent am höchsten und in Ungarn mit weniger als 50 Prozent am niedrigsten, wie am Freitag aus einer repräsentativen Eurobarometer-Umfrage des EU-Parlaments hervorging. Deutschland liegt mit einem Wert von 80 Prozent im Mittelfeld.

14 Prozent erfuhren häusliche Gewalt oder Missbrauch

Auf die Frage, welche Formen von Gewalt Frauen aus ihrem Umfeld seit Pandemiebeginn widerfahren sei, gaben 14 Prozent häusliche Gewalt oder Missbrauch, 16 Prozent Online-Belästigung, ebenso viele Belästigung auf der Strasse und 11 Prozent Belästigung am Arbeitsplatz an.

Vor allem in Irland, Griechenland, Kroatien, Zypern, Luxemburg und Rumänien waren die Werte für häusliche Gewalt und Missbrauch mit jeweils mehr als 20 Prozent überdurchschnittlich hoch. Für Deutschland wird in diesem Zusammenhang ein Wert von elf Prozent angegeben.

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Das Symbolfoto zeigt eine Bewohnerin eines Frauenhauses. - dpa-infocom GmbH

Knapp 60 Prozent der befragten Frauen sehen es als Schlüsselinstrument gegen körperliche und emotionale Gewalt, dass es einfacher sein sollte, Gewalt zu melden – auch bei der Polizei. Zwei von fünf Frauen sprechen sich in diesem Zusammenhang dafür aus, Polizei- und Justizmitarbeitende besser zu schulen.

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