Einer Umfrage zufolge hat die deutsche Bevölkerung noch nicht das gleiche Vertrauen in Bundeskanzler Olaf Scholz wie in die Vorgängerin Angela Merkel.
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Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (Archiv). - POOL/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Vertrauen der deutschen Bevölkerung muss sich Bundeskanzler Olaf Scholz noch holen.
  • Gegenüber seiner Vorgängerin Angela Merkel hat er noch viel aufzuholen.
  • Dies ist aus einer vom RTL in Auftrag gegebener Umfrage herauszulesen.

Der neue deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) muss sich einer Umfrage zufolge das Vertrauen der Bevölkerung erst noch erarbeiten. Seine Vorgängerin Angela Merkel (CDU) genoss grossen Rückhalt in ihrem Land.

Zum Jahreswechsel sagten 57 Prozent der Befragten, dass sie zum Bundeskanzler sehr grosses oder grosses Vertrauen haben.

Vor einem Jahr, als Merkel noch im Amt war, meinten dies 75 Prozent. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des RTL/ntv-Trendbarometers, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Die CDU-Politikerin erschien als Bundeskanzlerin damit fast genauso vertrauenswürdig wie der Bundespräsident - damals wie heute Frank-Walter Steinmeier. Dieser kam vor einem Jahr auf 76 Prozent und kommt nach der jüngsten Umfrage auf 75 Prozent.

Die Umfrage fragt nach dem Vertrauen in Institutionen

Wichtig ist, dass bei dieser Umfrage nicht nach Personen, sondern nach dem Vertrauen in Ämter und Institutionen gefragt wird. Auch, wenn sich das im Fall von Kanzler und Staatsoberhaupt kaum trennen lässt.

Knapp hinter dem Bundeskanzler folgen Ende 2021 mit 56 Prozent die Bundesregierung sowie Landesregierungen und Bürgermeister (je 55 Prozent). Schlusslichter bilden die Europäische Union und die Parteien, in die nur 38 Prozent beziehungsweise 24 Prozent grosses Vertrauen haben.

Teilweise zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Ost und West: In den neuen Bundesländern kommt die EU zum Beispiel nur auf einen Wert von 27 Prozent. In den alten kommt sie auf 40 Prozent. Bei den Parteianhängern nimmt die rechtspopulistische AfD eine Sonderrolle ein: So haben von ihren Unterstützern nur acht Prozent grosses Vertrauen in den Bundeskanzler. In die Bundesregierung sind es sogar nur drei Prozent.

Scholz wurde vom Bundestag an der Spitze einer «Ampel»-Koalition am 8. Dezember zum Kanzler gewählt. Merkel war zuvor seit 22. November 2005 im Amt.

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