NATO

Ukraine sucht Auswege aus der russischen Seeblockade

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Russland,

Die Ukraine sucht zum Durchbrechen der russischen Seeblockade gegen Getreideexporte die Hilfe der Nato. Grössere Beschlüsse werden nicht erwartet.

Seeblockade
Aufgrund der anhaltenden russischen Seeblockade der ukrainischen Schwarzmeerhäfen können Millionen Tonnen der letztjährigen Ernte noch immer nicht ihr Ziel erreichen. - Efrem Lukatsky/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine sucht zum Durchbrechen der russischen Seeblockade die Hilfe der Nato.
  • Dabei geht es speziell um die Getreideexporte.

Auf Bitten von Präsident Wolodymyr Selenskyj tagte der neue Nato-Ukraine-Rat am Mittwoch erstmals auf Botschafter-Ebene in Brüssel. Selenskyj hoffte dabei auf eine Perspektive für die Ausfuhr von Getreide über die ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer. «Die Welt weiss, dass die Sicherheit der Schwarzmeerhäfen der Schlüssel zu Frieden und Stabilität auf dem globalen Lebensmittelmarkt ist.» Das sagte er im Vorfeld in einer Videoansprache in Kiew.

Grössere Ankündigungen oder Beschlüsse wurden vom Treffen der 31 Nato-Staaten mit der von Moskau angegriffenen Ukraine indes nicht erwartet. Russland wiederum bereitete sich auf ein Gipfeltreffen mit afrikanischen Staaten ab Donnerstag in St. Petersburg vor. Viele arme Länder in Afrika leiden darunter, dass Getreide- und Düngerlieferungen wegen des Krieges ausfallen.

Ukraine berät mit Nato über Getreideausfuhr

Der Nato-Ukraine-Rat hatte vor zwei Wochen beim Nato-Gipfel in Litauen auf Ebene der Staats- und Regierungschefs erstmals getagt. Er traf sich nun auf Ebene der ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten im Hauptquartier des Bündnisses. Russland hatte Mitte Juli seine Sicherheitsgarantien für ukrainische Agrarausfuhren über das Schwarze Meer zurückgezogen.

Seitdem hat die russische Armee nächtelang die Hafenstadt Odessa bombardiert, aber auch ukrainische Häfen an der Donau angegriffen. Durch das Getreide-Abkommen konnte die Ukraine fast 33 Millionen Tonnen Getreide und Lebensmittel über den Seeweg in andere Länder verkaufen.

EU-Kommissar: Könnten fast alle Ukraine-Getreideexporte abwickeln

EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski meinte das ukrainische Getreide könnte über eigens von der EU und der Ukraine ausgebaute Handelswege laufen. «Wir sind bereit, über die Solidaritätsspuren fast alles zu exportieren, was die Ukraine braucht», sagte der Kommissar in Brüssel. Nach Angaben der EU-Kommission wurden im Juni 3 Millionen Tonnen Getreide über diese Wege exportiert. Der bisherige Höchststand lag im November 2022 bei 4,2 Millionen Tonnen.

Auch das Nachbarland Slowakei bietet dabei Unterstützung an, wie Landwirtschaftsminister Jozef Bires am Mittwoch sagte. Die fünf östlichen EU-Staaten Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien lassen ukrainisches Getreide aber nur im Transit passieren. Ihre eigenen Märkte haben sie bis mindestens zum 15. September gesperrt und wollen die Sperre verlängern.

Kommentare

Weiterlesen

Häfen
107 Interaktionen
In Afrika
Wolodymyr Selenskyj
149 Interaktionen
Angriffe auf Odessa

MEHR IN NEWS

Kantonspolizei Solothurn
Gempen SO
Lufthansa
Neuer Ärger
israel teilnahme
ESC 2026

MEHR NATO

Nato
«Eastern Sentry»
Typhoon-Kampfjets
4 Interaktionen
«Eastern Sentry»
Selenskyj
85 Interaktionen
Will Nato helfen
11 Interaktionen
Drohnen-Vorfall

MEHR AUS RUSSLAND

Medwedew
38 Interaktionen
Ex-Kremlchef
Dmitri Peskow
21 Interaktionen
Moskau
öl
29 Interaktionen
In Russland
Raumfahrtzentrum Moskau
26 Interaktionen
Neue Steuerzentrale