Die Ukraine hat mit dem Bau von zwei neuen Atommeilern begonnen. Der Betreiber spricht von einem Schritt zu einer sicheren und zuverlässigen Energieversorgung.
Atomreaktor Atomkraftwerk Schornstein Dampf
De Ukraine setzt zur Sicherung ihrer Energieversorgung auf den Bau neuer Atomreaktoren. (Symbolbild) - keystone

Die Ukraine hat vor dem Hintergrund des anhaltenden Beschusses seiner Energieanlagen mit dem Bau von zwei weiteren Atommeilern im Westen des Landes begonnen. Im Beisein von Energieminister Herman Haluschtschenko und der US-Botschafterin in Kiew, Bridget Brink, sei der Grundstein für die Reaktorblöcke 5 und 6 des Atomkraftwerks Chmelnyzkyj gelegt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Interfax-Ukraina am Samstag.

Die Zeremonie soll bereits am Donnerstag stattgefunden haben, wurde aber aus Sicherheitsgründen erst jetzt bekannt.

Im Gegensatz zu anderen Kraftwerkstypen hat Russland Nuklearanlagen mit seinen Drohnen- und Raketenangriffen bisher verschont – auch aus dem Bewusstsein heraus, dass dadurch eine vom Ausmass her schwer zu berechnende Atomkatastrophe hervorgerufen werden könnte.

US-Konzern am Bau beteiligt

Die Blöcke werden in Zusammenarbeit mit dem US-Atomenergiekonzern Westinghouse Electric Company errichtet. Es handelt sich um Druckwasserreaktoren des Typs AP 1000 mit einer Laufzeit von laut Konzernangaben mindestens 60 Jahren.

«Das ist eine modernere und sicherere Technologie als die, die wir jetzt nutzen», sagte der amtierende Vorstandschef des ukrainischen Atomenergiebetreibers Enerhoatom, Petro Kotin. Er lobte dies als Schritt zu einer neuen sicheren und zuverlässigen Energieversorgung.

Die Bauzeit für einen Reaktor wird auf vier bis fünf Jahre geschätzt, die Kosten auf etwa fünf Milliarden Dollar.

Systematischer Beschuss von Energieanlagen

Eine schnelle Lösung für die Probleme bei der Energieversorgung der Ukraine stellen die neuen Reaktoren damit nicht dar. Russland, das vor mehr als zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet hat, beschiesst systematisch Anlagen der Energieversorgung im Land.

Zuletzt hat es speziell Wärme- und Wasserkraftwerke mit seinen Raketen unter Beschuss genommen – die ukrainische Flugabwehr ist angesichts der Vielzahl von Attacken überlastet.

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