In der Ukraine wurden zwei russische Soldaten wegen Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg zu elf Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt.
Ukraine-Krieg
Ukraine-Krieg: Russland meldet hohe Todeszahlen bei der Ukraine. - Efrem Lukatsky/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei russische Soldaten wurden in der Ukraine zu Haftstrafen verurteilt.
  • Die beiden müssen wegen Kriegsverbrechen für elf Jahre und sechs Monate ins Gefängnis.
  • Sie hatten unter anderem Wohnhäuser und Schulen beschossen.

In der Ukraine sind zwei gefangengenommene russische Soldaten wegen Kriegsverbrechen zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Ein Gericht im Gebiet Poltawa verhängte am Dienstag jeweils elf Jahre und sechs Monate Gefängnis. Das berichtete das Online-Portal «Ukrajinska Prawda».

Die beiden Soldaten hatten demnach gestanden, in der Region Charkiw im Osten der Ukraine zivile Gebäude beschossen zu haben. Dem Bericht zufolge bereuten sie vor Gericht auch ihre Taten.

Wohnhäuser und Schulen beschossen

Demnach sagten beide Soldaten aus, zunächst zu einem Manöver ins Gebiet Kursk abkommandiert worden zu sein. Dann seien sie ins russische Gebiet Belgorod verlegt worden und hätten sich im Februar plötzlich im Ukraine-Krieg wiedergefunden.

Die russische Region Belgorod grenzt ans ukrainische Gebiet Charkiw. Sie hätten von dort aus ukrainisches Territorium unter Beschuss genommen. Schliesslich hätten sie die Staatsgrenze überquert, um ins Landesinnere zu gelangen.

Ukraine-Konflikt
In Charkiw wurden mehrere Wohngebäude beschädigt. - AFP

Gemeinsam mit anderen Soldaten hätten sie Anlagen und Leitungen zur Stromversorgung sowie Wohnhäuser und Schulen beschossen. Ukrainische Truppen hätten dann zurückgeschlagen. Die Männer versteckten sich dem Bericht zufolge drei Tage lang und begaben sich schliesslich in Gefangenschaft.

Ukraine-Krieg: Insgesamt rund 13'000 Verfahren wegen Kriegsverbrechen

Die Verteidigung betonte vor Gericht, dass die Männer auf Befehl gehandelt hätten. Das Gericht allerdings war der Ansicht, dass sie verbrecherische Befehle nicht hätten ausführen müssen.

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In einem ersten Verfahren wegen Kriegsverbrechen war vergangene Woche bereits ein 21-jähriger Russe zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Er hatte gestanden, auf Befehl im Ukraine-Krieg einen Zivilisten erschossen zu haben. Auch russische Staatsmedien berichteten unter Berufung auf «Ukrajinska Prawda» über die Urteile. Der ukrainischen Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa zufolge wurden inzwischen rund 13'000 Verfahren wegen Kriegsverbrechen eingeleitet.

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