Wahre Informationen über den Ukraine-Krieg sind in Russland schwer zu bekommen. Das zeigt auch ein abgehörtes Telefonat eines Russen-Soldaten mit seiner Mutter.
Ukraine Krieg
Ein russischer Soldat telefoniert in Uniform. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ukrainische Geheimdienst hat das Telefonat eines russischen Soldaten abgehört.
  • Dieses zeigt: Es ist für die Angehörigen enorm schwierig, verlässliche Infos zu finden.
  • Die Mutter des Russen macht sich dementsprechend grosse Sorgen.
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Informationen zum Ukraine-Krieg werden in Russland streng kontrolliert. So ist es für die Angehörigen von russischen Soldaten oft unmöglich zu wissen, ob diese überhaupt noch am Leben sind.

Dementsprechend machen sie sich grosse Sorgen. Das zeigt auch ein abgehörtes Telefonat zwischen einem Russen-Soldat und seiner Mutter, das der ukrainische Geheimdienst veröffentlicht hat.

Macht Ihnen der Ukraine-Krieg Angst?

«Sohn, ich mache mir Sorgen. Ich weiss, dass du müde und nervös bist. Aber ich mache mir wirklich Sorgen», erklärt die Frau in dem auf Youtube veröffentlichten Clip.

«Ich habe Sachen über deine Brigade gehört», gesteht sie dann. Ein Soldat, der in der Region Donezk war, sei zurückgekehrt und habe vom Ukraine-Krieg erzählt.

Gerüchte über Tote und Vermisste

«Er sagte, von der 15. Brigade seien nur noch 20 Prozent am Leben und viele seien vermisst», so die Russin am Telefon. «Es ist beängstigend. Es ist ein Albtraum, was gerade passiert.»

Viel scheint der Soldat aber zu den Ängsten seiner Mutter nicht sagen zu können. Während sie ausbreitet, was sie alles aus zweiter Hand erfahren hat, kommentiert er nur mit einem knappen «Richtig».

Russland Ukraine-Krieg
Russische Soldaten im Ukraine-Krieg.
Medien
Die meisten Medien in Russland sind fest in der Hand des Kremls.
Russland Propaganda
Für die Angehörigen der Soldaten ist es daher extrem schwierig, an Informationen über den Krieg zu gelangen.
Telefon
Das zeigt auch ein neues vom ukrainischen Geheimdienst veröffentlichtes abgehörtes Telefonat.

So auch, als seine Mama von einem Gerücht erzählt, dass die Russen nun gar behinderte Personen für diensttauglich erklären. «Du hättest am 23. Mai eine Rotation haben sollen, aber sie haben nicht genug Leute gefunden», so die Russin.

Russen-Mutter: «Ich komme nicht zur Ruhe»

Und das Schlimmste für die besorgte Mutter: «Sie sagten, dass mit dir etwas nicht stimmt. Ich kam eine Woche lang nicht zur Ruhe!»

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Ein russischer Soldat in einem im Ukraine-Krieg zerstörten Ort. - Keystone

«Wann ist das alles endlich vorbei?», fragt sie ihren Sohn schliesslich. Die Gerüchte, von denen sie erzählt, werden immer beunruhigender: «Tante Natasha hat gesagt, dass die Offiziere jetzt ihre eigenen Leute verpfeifen

Informationen über Ukraine-Krieg schwer zu finden

Sie versuche jetzt, alles darüber herauszufinden, sagt sie zum Abschied noch. Auch dazu hat der Soldat nicht viel zu sagen, ausser einer knappen Zustimmung.

Das aufgezeichnete Telefonat zeigt auf, in welcher Situation sich die Angehörigen der russischen Soldaten befinden. Die Staatsmedien berichten nach wie vor nichts Negatives über den Ukraine-Krieg. Daher ist es enorm schwierig, an Informationen zu gelangen.

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