Wird sich der Ukraine-Krieg in weitere Länder ausdehnen? Finnlands Hauptstadt Helsinki ist für den Notfall vorbereitet – mit einer Stadt unter der Stadt.
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Schutzbunker sinnvoll genutzt: Unter Helsinki befindet sich neben vielen weiteren Freizeitanlagen auch ein Schwimmbad. - ARD-Studio Stockholm
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Das Wichtigste in Kürze

  • Unter Helsinki entstand in den vergangenen Jahrzehnten eine unterirdische Stadt.
  • Die riesige Zivilschutzanlage kann im Notfall die ganze Stadt beherbergen.
  • In Friedenszeiten dient das Bunker- und Tunnelsystem als Ort für Freizeitanlagen.

Der Ukraine-Krieg lässt in einigen Ländern die Diskussion aufkommen, ob ein Nato-Beitritt die nötige Sicherheit verschafft. Auch in Finnland, das eine 1340 Kilometer lange Grenze mit Russland teilt, hat sich diese Frage gestellt.

Unter der Woche hat das skandinavische Land nun seinen Beitrittswunsch zum Militärbündnis bekannt gegeben. Damit gibt es seine jahrzehntelange Neutralität auf.

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Massnahmen zum Schutz seiner Bevölkerung vor einem allfälligen Krieg leitete das skandinavische Land aber schon vor Jahrzehnten ein. Vor allem die Hauptstadt Helsinki ist im Falle eines Angriffs gut vorbereitet. Grund ist ein unterirdisches Tunnelsystem, das Platz für die gesamte Bevölkerung der finnischen Hauptstadt bietet.

Ukraine-Krieg: Helsinki unterhält riesige Zivilschutzanlage

Im Notfall hat sie eine Sammlung von unterirdischen Bunkern, die vor Atom- oder chemischen Anschlägen schützen: Ob Schwimmbad, Museum, Sportanlagen, U-Bahn oder Parkhäuser – die Räumlichkeiten werden sinnvoll genutzt.

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In Helsinki ist man auf einen allfälligen Kriegsfall vorbereitet. Die unterirdische Zivilschutzanlage bietet Platz für rund 900'000 Personen – und damit für die ganze Bevölkerung der finnischen Hauptstadt (rund 630'000 Einwohner).
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Die Bunker unter Helsinki bleiben in Friedenszeiten nicht ungenutzt. Stattdessen werden sie als Freizeit- und Sportanlagen sowie Parkhäuser, Schwimmbad oder für die U-Bahn genutzt.

Gebohrt und gesprengt wird unter der Stadt mit über 600'000 Einwohner seit rund 50 Jahren. Mit Erfolg: Mittlerweile könnte die gesamte Bevölkerung Helsinkis in den Schutzanlagen untergebracht werden.

Innerhalb von 72 Stunden kann die Stadt unter der Stadt zu einer Schutzzone umfunktioniert werden. Die Fläche beläuft sich auf rund zehn Millionen Quadratmeter, wie der «Stern» berichtet.

In Helsinki soll es mittlerweile über 5500 Bunker geben, berichtet «CNN». In der Hauptstadt sollen so 900'000 Personen Schutz finden können. In ganz Finnland befinden sich über 50'000 Bunker, was für 80 Prozent der landesweiten Bevölkerung (circa 5,5 Millionen) reicht.

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