Ukraine-Aussenminister Dmytro Kuleba warnte am Donnerstag die Nato-Mitglieder vor einer neuen Russen-Offensive im Ukraine-Krieg. Er befürchtet das Schlimmste.
Ukraine Krieg
Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba hat die Nato-Mitglieder vor der russischen Offensive in den Donbass gewarnt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Donnerstag haben Putins Streitkräfte eine neue Offensive gestartet.
  • Ziel diesmal ist die Donbass-Region – es könnte wüst werden.
  • Ukraines Aussenminister Dmytro Kuleba fleht bei der Nato um Hilfe.
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Vor über sechs Wochen haben Wladimir Putins Streitkräfte die Ukraine überfallen. Seither versuchen die russischen Truppen im Ukraine-Krieg erfolglos, die Hauptstadt Kiew einzunehmen. In etlichen Regionen haben sich die Invasoren zurückgezogen oder wurden von dem Verteidiger in die Flucht geschlagen.

Dafür blasen Putins Soldaten nun im Osten zur grossen Offensive.

Putin
Der russische Präsident Wladimir Putin ausserhalb von Moskau am 7. April 2022.
Ukraine Krieg Soldaten Panzer
Ukrainische Soldaten fahren auf einem Panzer nahe Kiew.
Mariupol Tote
Tote werden im Ukraine-Krieg in ein Massengrab am Rande der ukrainischen Stadt Mariupol gelegt, da die Menschen ihre Toten wegen des schweren Beschusses durch die russischen Streitkräfte nic
Russland Ukraine-Krieg
Rauch steigt über einem ehemaligen Einkaufszentrum auf, das nach einem russischen Angriff vom ukrainischen Militär als Waffendepot genutzt worden sein soll.

Ziel: die Donbass-Region. Die russischen Streitkräfte griffen auf breiter Front in Donezk, Luhansk und Charkiw an. Dort wollen sie über 30'000 ukrainische Soldaten einkesseln und zur Kapitulation zwingen.

Am Nachmittag ordnete die ukrainische Regierung um Staatschef Wolodymyr Selenskyi die Evakuierung von mehr als drei Millionen Menschen an. In einem Statement hiess es: «Die Leiter der Militärverwaltungen von Charkiw, Luhansk und Donezk fordern die Bevölkerung auf, die Grenzen der Regionen zu verlassen.»

Für viele ist es wohl die letzte Chance – bevor es richtig wüst werden könnte.

Selenskyj in Butscha
Wolodymyr Selenskyj (M), Präsident der Ukraine, begutachtet den Schauplatz eines Gefechts in Butscha. - dpa

Ukraine-Krieg könnte an zweiten Weltkrieg erinnern

So zumindest lassen es die Worte des ukrainischen Aussenministers Dmytro Kuleba erahnen. Er warnte die Nato-Mitglieder an einer gestrigen Versammlung in Brüssel vor der Russen-Offensive. Er forderte mehr schwere Waffen von seinen westlichen Verbündeten und «ruinöse» Sanktionen gegen Moskau im Ukraine-Krieg.

Ukraine-Krieg
Der ukrainische Aussenminister Kuleba steht der Presse gestern in Brüssel zum Ukraine-Krieg Rede und Antwort. - Keystone

Kubla sagte vor der Allianz: «Entweder Sie helfen uns jetzt – und zwar innert Tagen, nicht Wochen – oder viele Menschen werden sterben.»

Und weiter: «Der Kampf um den Donbass wird an den Zweiten Weltkrieg erinnern: mit grossen Operationen, Tausenden von Panzern, gepanzerten Fahrzeugen, Flugzeugen und Artillerie.»

Nato verspricht, Ukraine zu verstärken

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte gegenüber Reportern, das Bündnis habe sich bereit erklärt, die Unterstützung für die Ukraine zu verstärken. Es stelle eine «breite Palette» von Waffensystemen für den Ukraine-Krieg zur Verfügung. Zudem werden die Verbündeten auch Hilfe bei der Cybersicherheit sowie Ausrüstung zum Schutz vor chemischen und biologischen Bedrohungen bereitstellen.

Jens Stoltenberg
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg spricht während einer Medienkonferenz nach einem Treffen der Nato-Aussenminister im NATO-Hauptquartier in Brüssel, Donnerstag, 7. April 2022. - Keystone

Es gebe keine Anzeichen dafür, dass der russische Präsident Wladimir Putin die Absicht habe, sich zurückzuziehen. Sein Ziel sei es, die Ukraine zu kontrollieren und bedeutende militärische Siege auf dem Schlachtfeld zu erringen. «Wir haben keine Anzeichen dafür, dass er sein Gesamtziel geändert hat», so Stollenberg.

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