Ukraine Krieg: Schlacht um Donbass «wird an 2. Weltkrieg erinnern»
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag haben Putins Streitkräfte eine neue Offensive gestartet.
- Ziel diesmal ist die Donbass-Region – es könnte wüst werden.
- Ukraines Aussenminister Dmytro Kuleba fleht bei der Nato um Hilfe.
Vor über sechs Wochen haben Wladimir Putins Streitkräfte die Ukraine überfallen. Seither versuchen die russischen Truppen im Ukraine-Krieg erfolglos, die Hauptstadt Kiew einzunehmen. In etlichen Regionen haben sich die Invasoren zurückgezogen oder wurden von dem Verteidiger in die Flucht geschlagen.
Dafür blasen Putins Soldaten nun im Osten zur grossen Offensive.
Ziel: die Donbass-Region. Die russischen Streitkräfte griffen auf breiter Front in Donezk, Luhansk und Charkiw an. Dort wollen sie über 30'000 ukrainische Soldaten einkesseln und zur Kapitulation zwingen.
Am Nachmittag ordnete die ukrainische Regierung um Staatschef Wolodymyr Selenskyi die Evakuierung von mehr als drei Millionen Menschen an. In einem Statement hiess es: «Die Leiter der Militärverwaltungen von Charkiw, Luhansk und Donezk fordern die Bevölkerung auf, die Grenzen der Regionen zu verlassen.»
Für viele ist es wohl die letzte Chance – bevor es richtig wüst werden könnte.
Ukraine-Krieg könnte an zweiten Weltkrieg erinnern
So zumindest lassen es die Worte des ukrainischen Aussenministers Dmytro Kuleba erahnen. Er warnte die Nato-Mitglieder an einer gestrigen Versammlung in Brüssel vor der Russen-Offensive. Er forderte mehr schwere Waffen von seinen westlichen Verbündeten und «ruinöse» Sanktionen gegen Moskau im Ukraine-Krieg.
Kubla sagte vor der Allianz: «Entweder Sie helfen uns jetzt – und zwar innert Tagen, nicht Wochen – oder viele Menschen werden sterben.»
Und weiter: «Der Kampf um den Donbass wird an den Zweiten Weltkrieg erinnern: mit grossen Operationen, Tausenden von Panzern, gepanzerten Fahrzeugen, Flugzeugen und Artillerie.»
Nato verspricht, Ukraine zu verstärken
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte gegenüber Reportern, das Bündnis habe sich bereit erklärt, die Unterstützung für die Ukraine zu verstärken. Es stelle eine «breite Palette» von Waffensystemen für den Ukraine-Krieg zur Verfügung. Zudem werden die Verbündeten auch Hilfe bei der Cybersicherheit sowie Ausrüstung zum Schutz vor chemischen und biologischen Bedrohungen bereitstellen.
Es gebe keine Anzeichen dafür, dass der russische Präsident Wladimir Putin die Absicht habe, sich zurückzuziehen. Sein Ziel sei es, die Ukraine zu kontrollieren und bedeutende militärische Siege auf dem Schlachtfeld zu erringen. «Wir haben keine Anzeichen dafür, dass er sein Gesamtziel geändert hat», so Stollenberg.