Der sanktionierte Oleg Tinkow kritisiert den Ukraine-Krieg und die «beschissene Armee». Der Westen solle Putin einen gesichtswahrenden Ausweg bieten.
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Der russische Geschäftsmann Oleg Tinkoff nach einem Sieg seines Teams bei der 11. Etappe der Tour de France 2016. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Oleg Tinkow kritisiert den Ukraine-Krieg und die russische Armee.
  • Der Millionär schreibt auf Instagram von «Idioten, die das Z zeichnen».
  • Er bittet den Westen, Putin einen gesichtswahrenden Ausweg zu bieten.

Ein weiterer russischer Oligarch und ehemaliger Putin-Vertrauter spricht sich öffentlich gegen den Ukraine-Krieg aus. Auf Instagram wettert Oleg Tinkow gegen Putin und die russische Armee.

Die Generäle würden aufwachen und feststellen, dass sie eine «beschissene Armee» hätten, schreibt der ehemalige Bankbesitzer und Multimillionär. «Wie kann die Armee gut sein, wenn alles andere im Land scheisse ist und in Vetternwirtschaft und Unterwürfigkeit versinkt?» Laut Tinkow seien 90 Prozent der Russen gegen den Ukraine-Krieg. «Natürlich gibt es Idioten, die ein Z zeichnen, aber Idioten machen nur 10 Prozent im Land aus.»

Er richtet auch einen Appell an den Westen: «Bitte geben Sie Herrn Putin einen Ausgang, um sein Gesicht zu wahren und dieses Massaker zu stoppen.»

Oleg Tinkow hatte seine eigene Bank gegründet, sie aber vor einige Jahren verkauft. Im Ukraine-Krieg hat er wegen sinkender Aktien-Kurse den Milliardärs-Status verloren. Forbes schätzt sein Vermögen aber immer noch auf rund 800 Millionen Dollar.

Ukraine Krieg
Wladimir Putin bei seiner Rede vom 16. März über den Ukraine-Krieg. - Keystone

Er wurde auch mit Sanktionen belegt, obschon er den Krieg seit Beginn kritisiert. In einem älteren Instagram-Post wehrt er sich gegen die Bezeichnung Oligarch. Er habe sein Geld von Grund auf verdient und keine Verbindungen genutzt. Er sei nie im Kreml gewesen und hätte auch nie einen Vertrag mit dem Staat oder einem staatlichen Unternehmen geschlossen.

Macht Ihnen der Ukraine-Krieg Angst?

Aktuell sitzt Tinkow in Grossbritannien, wo im Mai über seine Auslieferung an die USA verhandelt wird. Laut der «DailyMail» möchten ihn die US-Steuerbehörden im Zusammenhang mit einem Millionen-Steuerbetrug befragen. Tinkow soll 2013 angegeben haben, bloss 300'000 Dollar zu besitzen.

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