Putin hat im Ukraine-Krieg seine Strategie gewechselt – sehr zum Ärger der Geheimdienste und des Militärs. Sie fordern den totalen Krieg und die Mobilisierung.
ukraine krieg
Russische Soldaten während dem Ukraine-Krieg in der Hafenstadt Mariupol. - AFP/Archiv
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Putin verfolgt im Ukraine-Krieg eine neue Strategie.
  • Der Fokus liegt jetzt auf der Offensive im Osten des Landes.
  • Die «Silowiki» halten es für einen Fehler, von den ursprünglichen Zielen abzuweichen.

Am 24. Februar startete Putin den Ukraine-Krieg. Die Truppen rückten bis in die Kiewer Vororte vor. Doch dann die Strategieänderung: Der Kreml ordnete der Rückzug der Truppen an – der Fokus wurde neu auf den Osten der Ukraine gelegt.

Statt der Hauptstadt soll jetzt der Donbass eingenommen werden. Dies wurde am Freitag sogar vom russischen General Rustam Minnekajew bestätigt: Demnach wolle Russland den kompletten Donbass sowie die Südukraine einnehmen, zitiert ihn die Agentur Interfax. Somit solle ein Landweg zur Krim gesichert werden – ebenso wie ein Zugang zur Region Transnistrien in Moldau.

Laut Militär: Ukraine-Krieg nicht gegen Ukraine, sondern Nato

Das russische Militär scheint mit dem neu gesteckten Ziel nicht zufrieden zu sein. Stattdessen wird der totale Krieg gefordert, wie das Zentrum für europäische politische Analyse (CEPA) unter Berufung auf ranghohe Geheimdienstmitarbeiter berichtet.

Denn: Russland bekämpfe nicht die Ukraine, sondern die Nato. Und diese kämpfe mit allen Mitteln.

Immer mehr und ausgefeiltere Waffen würden an Selenskyjs Truppen geliefert. Wohingegen Russlands Angriffe «Friedensbeschränkungen» achten würden. So seien etwa Luftangriffe auf einige Schlüsselbereiche der ukrainischen Infrastruktur verboten.

ukraine krieg
Der Westen unterstützt die Ukraine mit Waffen. (Archiv)
ukraine krieg
Russland legt den Fokus im Ukraine-Krieg auf den Osten des Landes.
Ukraine Krieg Wladimir Putin
Wladimir Putin hat den Ukraine-Krieg am 24. Februar 2022 gestartet.
ukraine krieg
Sie fordern den totalen Krieg. (Archiv)

Jetzt wollen die sogenannten «Silowiki» den totalen Krieg – inklusive Mobilisierung. Es sei ein «schwerer Fehler», von den ursprünglichen Kriegszielen abzuweichen. Und mit dieser Meinung steht das Militär nicht alleine da. Auch die Basis ist offenbar mit Putins neuem Kurs nicht einverstanden.

Es ist das erste Mal, dass das Militär und die Geheimdienste sich von Wladimir Putin distanzieren. Bei der Annektion der Krim im Jahr 2014 konnte der Präsident auf die volle Unterstützung für seine Entscheidungen zählen. Diese andere Ausgangslage spiele eine grosse Rolle und eröffne eine Menge Möglichkeiten, wie das CEPA schreibt.

Denken Sie, dass der Ukraine-Krieg bald vorbei ist?

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu bleibt währenddessen weitgehend von Kritik verschont. Er habe sich den Respekt der Militärs bewahrt, heisst es weiter.

Viele schreiben dem Auslandsgeheimdienst die Schuld an dem stockenden Ukraine-Krieg zu: Dieser habe Putin in Bezug auf die Ukraine mit mangelhaften Informationen versorgt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Wladimir PutinKremlNATOUkraine KriegKrieg