Russland hatte bereits angekündigt, im Ukraine-Krieg den Fokus auf den Osten zu legen. Jetzt soll die erwartete Offensive begonnen haben.
Ein Teil einer Artilleriegranate steckt in Charkiw im Boden. Russische Truppen hatten das Stadtzentrum beschossen.
Ein Teil einer Artilleriegranate steckt in Charkiw im Boden. Russische Truppen hatten das Stadtzentrum beschossen. - Alex Chan Tsz Yuk/SOPA Images via ZUMA Press Wire/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine meldet den Beginn der russischen Offensive im Osten.
  • In der Stadt Kreminna sollen Strassenkämpfe stattfinden.
  • Schwere Kämpfe gebe es auch um die Städte Rubischne und Popasna.

Eine Vorbereitung einer neuen Grossoffensive Russlands in der Ostukraine war bereits seit einiger Zeit befürchtet worden. Nun werden erste Angriffe auf Städte gemeldet.

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs mit der erwarteten Offensive im Osten des Nachbarlands begonnen. «Es werden Anzeichen des Beginns der Offensive in der Östlichen Operationszone festgestellt», teilte der Generalstab am Montagabend in Kiew mit.

Ukraine Krieg
Ein russischer Soldat kämpft im Ukraine-Krieg. (Archivbild) - Keystone

Hervorgehoben wurden dabei die Gebiete Charkiw und Donezk. Von Isjum im Gebiet Charkiw aus werden demnach Vorstösse in Richtung Barwinkowe und Slowjansk im Donezker Gebiet erwartet.

Auch Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner Videobotschaft, dass russische Truppen die Schlacht um den Donbass begonnen hätten. «Ein sehr grosser Teil der gesamten russischen Armee ist nun für diese Offensive konzentriert.» Doch egal, wie viele Truppen dorthin getrieben würden, die Ukraine werde kämpfen, sich verteidigen und nichts aufgeben.

Ukraine-Krieg: «Jede Stunde verschlechtert sich die Situation»

Auch der Gouverneur des Gebiets Luhansk, Serhij Hajdaj, sprach von russischen Angriffen. «Gerade ist die Kontrolle über die Stadt Kreminna verloren gegangen. Es finden Strassenkämpfe statt.»

Es sei keine Evakuierung der Kleinstadt mehr möglich. «Jede Stunde verschlechtert sich die Situation.» In Kreminna sollen von 18'000 Einwohnern vor dem Krieg noch etwa 4000 ausharren. Schwere Kämpfe gebe es auch um die Städte Rubischne und Popasna.

Ukraine Krieg russische Soldaten
Russische Soldaten in der ostukrainischen Region Luhansk. - keystone

Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch hatte zuvor schon über russische Vorstösse in Richtung Huljajpole im Gebiet Saporischschja im Südosten informiert. Rund 10'000 russische Soldaten sollen dabei im Einsatz sein. Der russische Angriffskrieg auf das Nachbarland dauert schon seit mehr als sieben Wochen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor gewarnt: Das russische Militär bereite für die nächste Zeit eine Offensive in der Industrieregion Donbass im Osten der Ukraine vor: «So wie die russischen Truppen Mariupol zerstören: wollen sie auch andere Städte und Gemeinden in den Gebieten Donezk und Luhansk dem Erdboden gleichmachen.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Schweizer ArmeeUkraine KriegKrieg