Ukraine-Krieg: Russische Soldaten entkleiden getötete Kameraden

Das Verhältnis von toten zu verletzten Soldaten im Ukraine-Krieg liegt bei den Ukrainern bei eins zu fünf. Sprich: Von sechs Verwundeten erliegt in der Regel einer seinen Verletzungen.

Bei den Russen sieht das etwas anders aus. Das Tote-Verletzte-Verhältnis beträgt eins zu drei oder sogar eins zu zwei. Von drei verletzten Soldaten schafft es also meist einer nicht.

Das hängt wohl auch damit zusammen, wie die Truppen mit ihren getöteten oder verletzten Kameraden umgehen. Denn die Verwundeten oder Getöteten werden nicht vom Schlachtfeld in ein Spital gebracht. Dies berichtet die «Bild» unter Berufung auf ein Drohnen-Video aus der Umgebung der umkämpften Stadt Bachmut.

In der Aufnahme ist zu sehen, wie zwei russische Kämpfer einen Kameraden aus der Schusszone zerren. Es ist dabei nicht ersichtlich, ob der Mann verletzt oder tot ist. Statt Hilfe zu leisten oder den Leichnam wenigstens vom Schlachtfeld zu evakuieren, bedienen sie sich an seiner Ausrüstung.

Die beiden Soldaten nehmen ihm seine Waffen und seine Munition ab – ebenso wie seine Kleider. Offenbar sind die Russen so schlecht ausgerüstet, dass sie im Kampf gegen die Kälte auf Jacken der Gefallenen angewiesen sind.

Bei den Ukrainern wird anscheinend ein anderer Umgang mit den verwundeten Soldaten gepflegt. So wurde in der Region Luhansk hinter der Frontlinie eigens ein Lazarett für Verletzte errichtet.

Dort erhalten diese eine erste medizinische Versorgung. Anschliessend werden sie mit einem gepanzerten Fahrzeug aus der Gefahrenzone ins Spital gebracht. Auch hier beruft sich die Zeitung auf ein mit einer Drohne aufgenommenes Video.

Die Angaben dazu, wie viele russische Soldaten bisher im Ukraine-Krieg gestorben sind, weichen stark voneinander ab. Laut der Ukraine wurden über 100'000 Kämpfer «eliminiert». Derweil seien mehr als 10'000 ukrainische Soldaten getötet worden. Russland gibt die Zahl seiner Gefallenen mit 6000 an – was wohl eine grosse Untertreibung des Kremls darstellt.