Ukraine-Krieg: Russen-Soldat sagt Winter-Niederlage voraus
Der Winter versetzt den Ukraine-Krieg in eine neue Phase. Ein russischer Frontbericht prognostiziert die Hölle auf Erden für Putins Truppen.

Das Wichtigste in Kürze
- Auch im Winter kühlen die Kampfhandlungen im Ukraine-Krieg nicht ab.
- Ein russischer Soldat befürchtet in einem Bericht von der Front das Schlimmste.
- Die Realität auf dem Schlachtfeld werde von der Propaganda schöngeredet.
Der angebrochene Winter bereitet beiden Seiten im Ukraine-Krieg Kopfzerbrechen. Den russischen Streitkräften wurden dabei auch wegen Ausrüstungsmängeln harte Tage vorausgesagt.
Der Front-Bericht eines russischen Soldaten scheint das jetzt zu bestätigen. Der Freiwillige, der sich «Murz» nennt, hat wenig Hoffnung für sich selbst und seine Kameraden: «Uns erwartet im Winter eine verdammte Hölle.»
Ukraine-Krieg: Russen-Soldat packt aus
Er sieht «keine nennenswerten Chancen, die aktuelle Front zu halten». «Die ukrainische Offensive wird wieder wie ein Messer durch Butter gehen». Die russische Armee erwarte ein «höllisches Massaker».
Besonders die Artillerie werde verwundbar. «Hat das Verteidigungsministerium den Artilleristen genügend Herbst- und Wintertarnnetze für ihre Waffen gebracht? Nein.» Es sei nicht mehr möglich, die Waffen in den Wäldern zu verstecken, denn diese seien jetzt kahl.

Zudem seien die frischen Rekruten eher Sicherheitsrisiko als Verstärkung: Wegen «Mangel an geeignetem Führungspersonal und natürlich der fehlenden Kommunikation» seien sie auf sich allein gestellt und militärisch absolut nutzlos. Dazu hätten sie die ganze Zeit ihre Mobiltelefone eingeschaltet und würden so von den Ukrainern lokalisiert.
Propaganda verkauft Mini-Siege als Erfolge
Die russische Öffentlichkeit bekomme das aber nie zu sehen. Stattdessen habe man angefangen, «das Positive aus jedem Schwachsinn herauszusaugen». Gezeigt würden martialische Bumm-und-Baller-Videos von der Front oder Reportagen aus eroberten Mini-Dörfern. Doch diese hätten keinerlei militärische Bedeutung.
Gleichzeitig führe das dazu, dass Kommandanten teils ganze Gebiete aufgeben, nur um eine Dorf-Eroberung vermelden zu können. «Und wer als Erster von der vollständigen Befreiung des Dorfes berichtet, bekommt dann einen Orden.»