Russland reisst zum Entsetzen der Ukraine das Theater in Mariupol ab. Dort wurden hunderte Zivilisten im Ukraine-Krieg getötet.
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Laut Russland-Kommandeur Chodakowski verfüge die Armee nicht über genügend Abwehrmittel. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Theater von Mariupol wurde im März Schauplatz eines russischen Kriegsverbrechens.
  • Nun reissen die Besatzer das beschädigte Gebäude, in dem hunderte Menschen starben, ab.
  • Die Ukraine wirft Russland vor, Beweise vernichten zu wollen.
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Die ukrainische Hafenstadt Mariupol stand zu Beginn des Ukraine-Kriegs heftig unter Beschuss. Tausende Zivilisten suchten in improvisierten Schutzräumen Sicherheit vor den russischen Bomben und Raketen, so auch in einem Theater. Dieses wurde dann aber, wohl von Russen, beschossen, obwohl davor gut sichtbar das russische Wort für Kinder hingeschrieben wurde. Schätzungsweise 300 bis 600 Menschen kamen ums Leben, Amnesty spricht von einem Kriegsverbrechen.

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So sah das Theater in Mariupol vor dem Ukraine-Krieg aus.
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Während der Belagerung Mariupols suchten über tausend Zivilisten Schutz im Theater. Davor wurde das russische Wort für Kinder auf den Boden geschrieben.
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Es wurde dennoch beschossen, hunderte Menschen, darunter Kinder, starben.
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Das Theater wurde zerstört.
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Nach der Eroberung bauten die Besatzer einen Sichtschutz um den Schandfleck auf.
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Mittlerweile hat der Abbruch des Theaters in Mariupol begonnen.

Mariupol und das Theater wurden zu Symbolbildern der russischen Härte und Kriegsverbrechen in der Ukraine. Doch nun scheint Russland diese vernichten zu wollen. Videos und Bilder zeigen, wie das Theater abgerissen wird. Bereits vor einigen Tagen waren ein Sichtschutz und ein Gerüst darum zu sehen gewesen.

Ukrainische Beamte sind entsetzt über das Vorgehen der Besatzer: «In zwei Tagen wird es keine physischen Erinnerungen an das Theater mehr geben». Dies schreibt ein Berater des ukrainischen Bürgermeisters von Mariupol auf Twitter. Das Gebäude sei «ein direkter Beweis für das Kriegsverbrechen der russischen Armee».

Auch Kulturminister Oleksandr Tkatschenko teilt ein Video des Abbruchs: «Das Theater in Mariupol existiert nicht mehr», schreibt er dazu. Es sei der Versuch, Beweise für das absichtliche Töten von Ukrainern für immer zu auszuradieren. «Der Aggressor versucht nicht einmal, seine Absichten, alles auszulöschen, zu verstecken.»

Nach mehrmonatiger Belagerung gab Kiew Mariupol im Ukraine-Krieg im Mai auf. Tausende Zivilisten wurden laut Schätzungen in der Stadt getötet, weitere Zehntausende nach Russland verschleppt.

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