Ukraine-Krieg: Russe gesteht Kriegsverbrechen – «Fake News»!
Ein russischer Soldat hat im Ukraine-Krieg begangene Kriegsverbrechen gestanden. Jetzt wurde er wegen «Fake News» zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein russischer Soldat hat Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg gestanden.
- Jetzt wurde er vom Kreml verurteilt. Allerdings nicht wegen seiner Taten im Krieg.
- Stattdessen muss er fünfeinhalb Jahre hinter Gitter, weil er «Fake News» verbreite.
In Russlands äusserstem Osten hat ein Soldat in der Ukraine begangene Kriegsverbrechen gestanden. Und ist daraufhin wegen Verbreitung von «Falschinformationen» zu fünfeinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden.
Das teilte die Bürgerrechtsorganisation OVD-Info am Donnerstag unter Berufung auf das Register des Militärgerichts in der Region Chabarowsk mit. Das Ansehen der Armee zu beschmutzen, ist strafbar in Russland. Moskau bestreitet Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg.
Ukraine-Krieg: Zivilisten bei Kiew erschossen
Bereits im vergangenen Sommer soll der Mann dem unabhängigen Investigativ-Portal «Waschnye Istorii» («Wichtige Geschichten») erzählt haben: Beim Kriegsbeginn vor rund einem Jahr soll er unweit der ukrainischen Hauptstadt Kiew einen Zivilisten erschossen haben.
Aussagen der Journalistin, die das Interview führte, zufolge beschuldigte der Soldat nach seiner Rückkehr in die Heimat seinen Vorgesetzten. Dieser soll ihm im Ukraine-Krieg Befehle zum Morden und Plündern erteilt haben. Den Recherchen nach identifizierten auch ukrainische Überlebende in dem Dorf Andrijiwka den Soldaten später als einen der Täter. Wo er sich derzeit aufhält, ist unklar.
Russische Truppen hatten die Region rund um Kiew kurz nach Beginn ihres Angriffskriegs im Frühjahr 2022 einige Wochen besetzt. Nach ihrem Abzug sorgten Bilder insbesondere aus der Kleinstadt Butscha für grosses Entsetzen, wo Hunderte Leichen von Zivilisten gefunden wurden.
Moskau hält weiter an der Behauptung fest, die Ukrainer hätten die Schrecken von Butscha «inszeniert»: Trotz zahlreicher Beweisfotos, Augenzeugenberichten und internationalen Ermittlungen.