Der Donbass wurde im Ukraine-Krieg stark beschädigt. Nordkoreanische Arbeiter sollen den Russen helfen, die Region aufzubauen. Jetzt flüchten sie in Scharen.
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Nordkoreanische Arbeiter sollen von Russland in die Ukraine verlegt werden. (Archiv) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende Nordkoreaner sollen in Russland auf Baustellen und Co arbeiten.
  • Nun droht ihnen die Verlegung in den Donbass – also mitten in den Ukraine-Krieg.
  • Viele fürchten um ihr Leben und entscheiden sich zur Flucht.

Nordkorea gilt als Verbündeter Russlands – auch im Ukraine-Krieg positioniert sich Machthaber Kim Jong-un an der Seite von Wladimir Putin.

Nordkoreas Diktator unterstützt den Kreml-Chef vermutlich mit Tausenden Bauarbeitern. Aufgrund der gegen Nordkorea vom UN-Sicherheitsrat verhängten Sanktionen sind solche Praktiken eigentlich verboten. Laut einem UN-Bericht aus 2017 lebten rund 30'000 nordkoreanische Arbeiter in Russland – vor allem in der grenznahen Hafenstadt Wladiwostok.

Nordkoreaner sollen mitten im Ukraine-Krieg arbeiten

Doch jetzt werden die Männer offenbar auch andernorts eingesetzt – nämlich mitten im Ukraine-Krieg. Sie sollen helfen, den zerstörten Donbass wieder aufzubauen.

Ihnen soll eröffnet sein, sie müssten ihre jetzige Arbeit bis Ende September erledigt haben. Denn danach gehe es auf eine Baustelle in der Ukraine. Dies berichtet «Radio Free Asia» unter Berufung auf eine Quelle aus Russland.

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Die Donbass-Region wurde im Ukraine-Krieg stark beschädigt.
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Nordkoreas Kim Jong-un unterstützt Wladimir Putin beim Wiederaufbau des annektierten Gebiets mit Arbeitern. (Archiv)
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Viele Betroffene entscheiden sich zur Flucht und führen nun ein Leben im Versteckten. (Symbol)

Die Betroffenen fürchten nun um ihr Leben. Viele flüchten von ihren Arbeitsplätzen und tauchen unter. «Es sind nicht nur die Bauarbeiter, sondern auch die leitenden Angestellten, die fliehen», so die Quelle.

Die Arbeiter seien «erschüttert» darüber, in den von Russland annektierten Donbass zu müssen. Über den Ukraine-Krieg seien sie sich bewusst.

Und weiter: «Nordkoreanische Arbeiter leben ein müdes, verzweifeltes Leben.» Das Geld reiche gerade mal zum Überleben – sparen können sie demnach nichts. Dies, obwohl sie täglich zwölf Stunden arbeiten und nachts Überstunden machen.

Macht Ihnen der Ukraine-Krieg Angst?

Dennoch erhalten sie im Ausland etwas mehr Lohn als zu Hause. Den Grossteil ihrer Gehälter soll Nordkorea einsacken. Somit gelangt der Staat an ausländische Währungen.

Dass nordkoreanische Arbeiter in Russland flüchten, ist nicht neu. Seit der Ankündigung des Einsatzes in der Ukraine haben die Zahlen allerdings zugenommen.

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