Bis zuletzt verteidigten Soldaten im Ukraine-Krieg das Stahlwerk in Mariupol. Jetzt sollen sich insgesamt 1730 Kämpfer ergeben haben, melden die Separatisten.
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Ukrainsiche Soldaten des gefallenen Stahlwerks in Mariupol sitzen am 17. Mai in einem Bus und werden evakuiert. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ukrainische Soldaten verschanzten sich bis zuletzt im Stahlwerk Azovstal in Mariupol.
  • Laut Moskau sollen sich seit Wochenbeginn 1730 Azovstal-Kämpfer ergeben haben.
  • Soldaten haben nach Kriegsbeginn die strategisch wichtige Stadt am Asowschen Meer besetzt.

In der belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist nach Angaben prorussischer Separatisten ein Grossteil der verbliebenen ukrainischen Soldaten gefangen genommen worden. Inzwischen habe mehr als die Hälfte der Kämpfer, die sich im Stahlwerk Azovstal verschanzt hatten, das Werk verlassen. Dies sagte der Chef der Separatisten in der Region Donezk, Denis Puschilin, am Donnerstag im russischen Staatsfernsehen.

Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte zuvor schon berichtet, dass sich seit Wochenbeginn 1730 Azovstal-Kämpfer ergeben hätten. Allein in den vergangenen 24 Stunden sollen über 770 Ukrainer festgenommen worden sein. Von ukrainischer Seite gab es für diese Zahl weiter keine Bestätigung.

Wird es zum Tausch von Kriegsgefangenen kommen?

Auf russischer Seite wurde zuletzt von 2500 Menschen berichtet, die sich vor der Evakuierungsmission noch im Stahlwerk aufgehalten haben sollen. Die Ukrainer sprachen von etwa 1000. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Unklar ist weiter auch, ob sich Moskau auf einen Austausch der Soldaten gegen russische Kriegsgefangene einlässt.

Russlands Truppen hatten Mariupol kurz nach Beginn des Angriffskriegs Anfang März zusammen mit prorussischen Separatisten belagert. Innerhalb einiger Wochen haben die Soldaten fast alles erobert. Die Kämpfer im Stahlwerk wurden zu den letzten Verteidigern der strategisch wichtigen Stadt am Asowschen Meer.

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