Das im Ukraine-Krieg von den Russen eingenommene Mariupol sei derzeit «unmöglich» zu befreien. Dies sagte Selenskyj nach dem Treffen mit Justin Trudeau.
Selenskyj Ukraine Krieg
Präsident Selenskyj bei einer Pressekonferenz nach dem Treffen mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Befreiung der von russischen Truppen eingenommenen Hafenstadt Mariupol sei unmöglich.
  • Dies sagte Präsident Selenskyj am Sonntag nach einem Treffen mit Kanadas Justin Trudeau.
  • Immerhin habe man auf diplomatischem Weg Zivilisten aus dem Stahlwerk befreien können.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Befreiung der von russischen Truppen besetzten Hafenstadt Mariupol derzeit ausgeschlossen. «Die Ukraine hat nicht genügend schwere Waffen, um Mariupol auf militärischem Wege zu befreien», sagte Selenskyj bei einer Pressekonferenz mit Kanadas Regierungschef Justin Trudeau, der am Sonntag in Kiew zu einem Solidaritätsbesuch angereist war.

Immerhin sei es auf diplomatischem Wege gelungen, Zivilisten aus dem belagerten Stahlwerk Azovstal herauszuholen, sagte Selenskyj. Für die verbliebenen ukrainischen Soldaten gestalte sich eine Evakuierung aber schwierig.

«Die russischen Soldaten, die russische Armee, die Armeeführung und die politische Führung der Russischen Föderation wollen unsere Soldaten nicht herauslassen», sagte der ukrainische Staatschef.

Zahlreiche Parteien versuchen im Ukraine-Krieg zu vermitteln

Kiew habe die Türkei, Israel, Frankreich, die Schweiz, die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz um Vermittlung gebeten. Zuletzt hatte auch der Vorsteher der grössten ukrainisch-orthdoxen Kirche des Moskauer Patriarchats, Onufrij, den russischen Präsidenten Wladimir Putin gebeten, den ukrainischen Soldaten freien Abzug zu gewähren.

Ukraine-Krieg Azovstal
Ukraine-Krieg: Blick auf das Azovstal-Werk in der Hafenstadt Mariupol. - dpa

Die südostukrainische Hafenstadt Mariupol ist seit mehreren Wochen weitgehend unter russischer Kontrolle. Am Wochenende wurden die letzten eingeschlossenen Zivilisten aus dem Stahlwerk der Stadt evakuiert. Hunderte ukrainische Verteidiger sollen sich aber noch in den Bunkeranlagen des Werks verschanzt haben. Sie betonten am Sonntag einmal mehr, nicht kapitulieren zu wollen.

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