Ukrainerinnen, die durch Vergewaltigungen im Ukraine-Krieg schwanger wurden, können nicht immer abtreiben – wegen der Gesundheit oder der Gesetze in Polen.
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Russische Soldaten in der zerstörten Stadt Mariupol. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Durch Vergewaltigungen wurden unzählige Ukrainerinnen im Ukraine-Krieg schwanger.
  • Eine Organisation berichtet von einem Mädchen, das das Kind behalten muss.
  • Auch Geflüchtete in Polen können häufig nicht abtreiben.
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Russische Soldaten haben im Ukraine-Krieg in Butscha während der einmonatigen Besatzung hunderte Zivilisten getötet und vergewaltigt. Bei einer dafür eingerichteten Hotline haben sich bereits über 100 Männer, Frauen und Mädchen, das jüngste war erst zehnjährig, gemeldet. Dies berichtet «Radio Swoboda».

Laut der Leiterin der Meldestelle wurden zwölf Mädchen, die sich gemeldet haben, schwanger. Die wahre Zahl liege aber weit darüber, viele würden sich nicht melden. Die Leiterin berichtet auch vom Fall eines 14-jährigen Mädchens, das von fünf Russen vergewaltig und dadurch schwanger wurde.

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Ukraine-Krieg: Nach der Befreiung fanden ukrainische Truppen in Butscha hunderte Leichen von Zivilisten. - keystone

Eine Abtreibung sei aber nicht möglich, da das Mädchen anschliessend wahrscheinlich keine Kinder mehr bekommen könnte. Psychologen würden sich nun um das Vergewaltigungs-Opfer kümmern, damit es ihr Kind akzeptieren kann.

Auch in Polen befinden sich schwangere Opfer aus dem Ukraine-Krieg in psychologischer Betreuung. Dort würden die Mädchen aber aufgefordert, ihre Kinder nicht abzutreiben, sondern zu behalten. Dies schreibt Oleksandra Matwitschuk von der Organisation Centre for Civil Liberties. Der Grund: In Polen sind Abtreibungen gesetzlich kaum möglich.

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Dadurch würden aber das Leben der Mutter und des Kindes ruiniert, so Matwitschuk. Deshalb versuchen freiwillige Helfer die Vergewaltigungsopfer in ein Land zu bringen, in dem Abtreibungen legal sind.

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