Nach dem Massaker im Ukraine-Krieg hat Kiew Fotos von zehn «Schlächtern von Butscha» veröffentlicht. Sie sind bereits im Donbass auf dem Schlachtfeld.
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Vor der Kirche in Butscha haben russische Besatzer Dutzende, in Abfallsäcken verstaute Leichen von Zivilisten vergraben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kiew hat zehn mutmassliche Schlächter von Butscha identifiziert und ihre Fotos publiziert.
  • Nach dem Massaker im Kiewer Vorort wurden sie in Russland geehrt.
  • Nun kämpfen sie im Donbass; Experten glauben, Russland will, dass sie dort getötet werden.
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Die Bilder aus Butscha, einer Kleinstadt in der Nähe von Kiew, haben die Welt erschüttert. Nach dem Rückzug der russischen Besatzer fanden ukrainische Truppen hunderte Leichen von teils gefesselten Zivilisten. Es gibt Berichte über Vergewaltigungen und Folter durch russische Soldaten.

Kiew will wegen der mutmasslichen Kriegsverbrechen im Ukraine-Krieg ermitteln und die Verantwortlichen vor Gericht bringen. Das Verteidigungsministerium hat nun mithilfe einer ukrainischen Nachrichtenagentur zehn Soldaten identifiziert, die in Butscha gemordet haben sollen. Fotos der «verachtenswerten 10» wurden veröffentlicht, ein ehemaliger Journalist teilte auch eine Liste ihrer Namen.

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In Butscha wurden nach der Befreiung von den russischen Besatzern hunderte tote Zivilisten gefunden. Kiew hat nun Bilder von Schlächter veröffentlicht, ein ehemaliger Journalist hat ihre Namen geteilt.
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Die Männer haben den Rang eines Gefreiten oder Unteroffiziers.
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Sie sind zwischen 24 und 35 Jahre alt.
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In Butscha war die 64. motorisierte Artilleriebrigade stationiert.
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Gemäss ukrainischen Medien hatten einige der «Schlächter von Butscha» Familien und Kinder.
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Die Soldaten wurden nach dem Rückzug aus Butscha geehrt.
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Einige der Soldaten kommen ursprünglich von der anderen Seite Russlands.
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Der 64. Brigade werden in Butscha Kriegsverbrechen vorgeworfen.
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In Butscha wurden hunderte Zivilisten ermordet.
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Die Ukraine will die Verantwortlichen dafür vor Gericht bringen.
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Die 64. Brigade kämpft aktuell im Donbass.

Die zehn «Schlächter» sind laut dem ukrainischen Verteidigungsministerium Gefreite und Unteroffiziere der 64. motorisierte Artilleriebrigade, die in Butscha stationiert war. Die Einheit ist für ihre «Gräueltaten» ausgezeichnet worden. Ihr Anführer Azatbek Omurbekow wurde nach dem Rückzug aus Butscha in Russland befördert.

Das ukrainische Verteidigungsministerium twittert, dass «Gerechtigkeit für Kriegsverbrecher unvermeidlich» sei. Es will, dass sich die Männer eines Tages nach dem Ukraine-Krieg vor Gericht verantworten müssen.

Macht Ihnen der Ukraine-Krieg Angst?

Dies will Russland aber verhindern: Laut Angaben aus Kiew befindet sich die 64. Brigade bereits wieder in der umkämpften Region Donbass auf dem Schlachtfeld. Analysten gehen davon aus, dass Wladimir Putin hofft, dass die «Schlächter von Butscha» dort getötet werden. Damit würde verhindert, dass sie Details zum Massaker und zu den Kriegsverbrechen weitergeben.

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