Wer soll im Russland-Ukraine-Krieg vermitteln? Bisher sei der Westen gescheitert, so der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und lobt die Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel in höchsten Tönen.
Recep Tayyip Erdogan (r.) und Angela Merkel im Oktober vergangenen Jahres in Istanbul. Foto: Francisco Seco/AP/dpa/Archiv
Recep Tayyip Erdogan (r.) und Angela Merkel im Oktober vergangenen Jahres in Istanbul. Foto: Francisco Seco/AP/dpa/Archiv - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach seinem Besuch in Kiew hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan dem Westen mangelnde Führung bei der Lösung des Ukraine-Konflikts vorgeworfen.

«Früher kam (Ex- Bundeskanzlerin Angela) Merkel an und hielt den Schlüssel zur Lösung des Problems in der Hand. So eine Führungsfigur gibt es im Moment nicht», sagte Erdogan einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge.

«Der Westen ist bisher leider daran gescheitert, so etwas wie einen Beitrag zur Lösung des Konflikts beizusteuern. Ich kann nur sagen, dass sie Probleme verursachen», so Erdogan. US-Präsident Joe Biden habe auch noch keinen «positiven Ansatz» gezeigt.

Erdogans hat sich als Vermittler zwischen Russland und der Ukraine angeboten. Während Kiew das Angebot annahm, fiel die Reaktion aus Moskau zurückhaltend aus. Allerdings soll es ein bilaterales Treffen zwischen Erdogan und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geben, ein genaues Datum steht noch nicht fest. Dem Treffen mit Putin messe er sehr grosse Bedeutung zu, sagte Erdogan. Sollte der Türkei nach dem Treffen die Vermittlerrolle übertragen werden, würde man die Aufgabe mit Freude zu erfüllen versuchen.

Die Türkei pflegt enge Beziehungen zu Russland und zur Ukraine. Russland liefert dem ressourcenarmen Land beispielsweise Gas. Der Ukraine verkauft Ankara Kampfdrohnen, eine Produktion soll Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge in der Ukraine etabliert werden. Aus beiden Ländern kommen ausserdem jährlich Millionen Touristen in die Türkei.

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