Ukraine greift Putins Stützpunkte an
Am Sonntagmittag hat die Ukraine vier strategische Stützpunkte von Wladimir Putins Armee angegriffen.

Das Wichtigste in Kürze
- Drohnenangriffe tief im russischen Hinterland: Getroffen wurden vier Militärbasen.
- Die Operation zielt auf russische Bomber, die ukrainische Städte angreifen.
- Der ukrainische Geheimdienst SBU soll verantwortlich sein.
Die Ukraine hat am Sonntag offenbar mehrere russische Militärstützpunkte mit Drohnen ins Visier genommen. Die Schläge wurden tiefe Schläge im russischen Hinterland ausgeführt.
Getroffen wurden gleich vier strategisch wichtige Luftwaffenbasen: Olenya in der Region Murmansk, Belaya in Südostsibirien, Iwanowo nordöstlich von Moskau sowie Djagilewo in der Region Rjasan.
Ziele 5000 Kilometer von der Frontlinie entfernt
Besonders heftig scheint es den Stützpunkt Olenya erwischt zu haben, wo grosse Teile von Russlands Langstreckenbomber-Flotte stationiert sind. Auf Videos aus der Region sind brennende Maschinen und aufsteigender Rauch zu sehen.
Ähnlich die Lage in Belaya: Auch dort sollen Militärflugzeuge Feuer gefangen haben. Teilweise liegen die Ziele über 5000 Kilometer von der Frontlinie entfernt.
Hinter den Angriffen soll der ukrainische Geheimdienst SBU stecken. Laut der britischen Zeitung Financial Times führt dieser derzeit eine breit angelegte Spezialoperation zur Zerstörung russischer Bomber durch.
Jene Maschinen, welche ukrainische Städte bombadierten
Das sind jene Maschinen, die fast täglich ukrainische Städte bombardieren. Über 40 Flugzeuge sollen bereits beschädigt oder zerstört worden sein.
Die Ukraine setzt dabei verstärkt auf Drohnen, nachdem es an Raketen mit grosser Reichweite fehlt. Noch in diesem Jahr sollen neue Modelle mit bis zu 2500 Kilometern Reichweite einsatzbereit sein.
Die Langstreckendrohne Sokil-300 etwa kann laut Hersteller sogar 3300 Kilometer weit fliegen und ist mit modernen Lenkflugkörpern ausgestattet.
Selenskyj feiert Aktion als Erfolg
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Aangriff seines Geheimdienstes als «absolut brillanten Erfolg» gefeiert.
Dies sei die weitestreichende Operation der Ukraine im bisherigen Kriegsverlauf. «Ein Jahr, sechs Monate und neun Tage vom Planungsbeginn bis zur effektiven Umsetzung», schrieb Selenskyj auf der Plattform X.
Er habe den Geheimdienst angewiesen, die Öffentlichkeit über einen Teil des Einsatzes zu informieren.